Im Spurt einer vierköpfigen Fluchtgruppe gewinnt der Italiener Nicola Boem in Forli die 10. Etappe des Giro d’Italia. Das Feld mit den Sprintern lässt die Ausreisser an einer zu langen Leine.
Die Flüchtlinge hatten sich kurz nach dem Start des 200 km langen und fast ausschliesslich flachen Teilstücks entlang der Adria abgesetzt. Das Feld mit den Sprintern verrechnete sich und reagierte in der Schlussphase zu spät. 18 Sekunden verlor der Hauptharst auf den Tagessieger.
Nicola Boem aus dem Bardiani-Team errang seinen ersten Erfolg von Bedeutung. Im Spurt verwies er seine italienischen Landsleute Matteo Busato und Alessandro Malaguti auf die Plätze 2 und 3.
Leader blieb der Spanier Alberto Contador, der sich in der Gesamtwertung um drei Sekunden vor Fabio Aru behauptete. Verlierer des Tages war indes der bisherige Gesamt-Dritte Richie Porte. Auf den letzten Kilometern verlor er durch einen Defekt den Anschluss ans Feld. Begleitet von seinen Teamkollegen traf der Australier mit über einer Minute Rückstand auf den Etappensieger im Ziel ein.
Noch härter traf Porte aber das Verdikt der Jury ein paar Stunden später. Weil ihm nach seinem Defekt Landsmann Simon Clarke das Vorderrad geliehen und angestossen hatte, wurde er mit einer zweiminütigen Zeitstrafe belegt. Denn Clarke (Orica-GreenEdge) gehört nicht demselben Team an wie Porte (Sky). Gemäss Reglement ist eine solche Hilfe verboten.
Porte büsste durch sein Missgeschick im Gesamtklassement gleich neun Positionen ein. Er fiel zurück auf Platz 12, mit nunmehr mehr als drei Minuten Rückstand.