Heute steht an den Ski-WM in Vail der Team-Event an. Während die Schweiz geringe Chance auf eine Medaille hat, winkt der Österreicherin Nicole Hosp bereits das zwölfte Edelmetall an Grossanlässen.
Das junge Schweizer Team wird beim Parallel-Wettkampf aus Gino Caviezel, Justin Murisier, Elia Zurbriggen, Wendy Holdener, Michelle Gisin und Charlotte Chable gebildet. Chable ist die grösste Unbekannte in der eher unerfahrenen Swiss-Ski-Equipe. Sie war selber überrascht, dass sie für diese WM nominiert worden war. Die 20-jährige Waadtländerin, die im Juni die Matura machen will, hat erst ein Weltcup-Rennen hinter sich. Vor knapp einem Monat hatte sie sich im Slalom in Flachau versuchen dürfen. Chable hat im bisherigen Saison-Verlauf ein paar gute Resultate in Europacup-Slaloms abgeliefert. In Hemsedal (No), Zinal und San Candido (It) belegte sie die Ränge 3, 4 und 5. Sie hat in ihrer jungen Karriere bereits zwei Kreuzbandrisse und einen Fussbruch wegstecken müssen.
Als Titelverteidiger im Team-Event, der schon bald ins olympische Programm aufgenommen werden soll, tritt Österreich an. Dem ÖSV-Team ist auch diesmal Gold zuzutrauen. Es setzt sich aus Super-Kombinations-Weltmeister Marcel Hirscher, Christoph Nösig, Philipp Schörghofer, Eva-Maria Brem, Michaela Kirchgasser und Nicole Hosp zusammen.
Hosp, die oft im Schatten anderer steht, hat auch bei diesen Titelkämpfen wieder zugeschlagen. Nach dem Ausscheiden im Super-G und der verpassten internen Qualifikation für die Abfahrt holte sie am Montag in der WM-Super-Kombination bereits ihre elfte Medaille an Grossanlässen (Team-Events eingerechnet). Damit hievte sie sich auf die gleiche Stufe mit einer Renate Götschl oder einer Marlies Schild. Im Team-Event bietet sich der 31-Jährigen nun die Chance, in dieser Edelmetall-Statistik mit der lebenden Legende Annemarie Moser-Pröll (Ö) gleichzuziehen.
Bei Hosp kommen in diesen Tagen Erinnerungen auf an die WM 2007 in Are. Auch damals hatte sie eher verhalten begonnen, ehe sie mit Bronze in der Abfahrt und Gold im Riesenslalom auftrumpfte. Ähnliches soll nun auch in Beaver Creek geschehen. «Die Silbermedaille in der Super-Kombi gibt mir für den Rest dieser WM Energie», meinte sie am Montag. Angesprochen auf ihr Erfolgsrezept bei Titelkämpfen, sagte Hosp: «Ich weiss, was an Grossanlässen zu tun ist. Vor allem lasse ich mich vom Rummel nicht beeindrucken.»
Für die Schweiz hat es in diesem nicht unumstrittenen Format bisher eine WM-Medaille gegeben. 2007 in Are gabs Bronze.