Nie mehr Zirkus in Basel?

Die Basler Regierung schlägt einen neuen Standort für Grosszirkusse und andere Grossevents vor: am Stadtrand statt mittendrin.

Direktor Franco Knie leitet den Aufbau des Quartiers mit dem Zelt des Zirkus Knie auf der Rosentalanlage in Basel am Donnerstag, 10. Juni 2010. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

(Bild: GEORGIOS KEFALAS)

Die Basler Regierung schlägt einen neuen Standort für Grosszirkusse und andere Grossevents vor: am Stadtrand statt mittendrin.

Der Regierungsrat hat sich nach einem neuen Veranstaltungsort für Grossevents umgesehen – und ist fündig geworden: Nicht mehr wie bisher auf der Rosentalanlage im Kleinbasel soll beispielsweise der Circus Knie künftig gastieren, sondern auf dem Parkplatz St. Jakob auf Boden von Münchenstein. Dieser Parkplatz mitsamt dem südlich angrenzenden Sportfeld eigne sich dank seiner Grösse und der optimalen Verkehrserschliessung ideal als neuer multifunktionaler Veranstaltungsort, teilte die Regierung am Dienstag mit. Ausser Zirkusvorstellungen sollen auf dem Platz auch Openairs, Konzerte oder Outdoor-Sportveranstaltungen durchgeführt werden können.

Vom neuen Standort für Grossveranstaltungen verspricht sich die Regierung Synergien mit der benachbarten St. Jakobshalle, die derzeit bis 2018 für mehr als 100 Millionen Franken modernisiert wird. Durch die Halle und den neuen Zirkusstandort könne sich «St. Jakob» als Marke im regionalen und nationalen Standortwettbewerb noch besser positionieren, ist die Regierung überzeugt.

Entlastung für Innenstadt und Rosentalanlage

Zudem erhofft sich die Regierung vom neuen Event-Standort auch eine Entlastung der Innenstadt als Veranstaltungsort. Möglich macht die Verlegung des Zirkusstandorts aber namentlich auch eine Aufwertung der Rosentalanlage. Auf dieser hätten die Zirkusse teils irreparable Bodenschäden verursacht, hält die Regierung fest.

Die Rosentalanlage soll nun als wichtiger Grün- und Freiraum den Bedürfnissen der Quartierbevölkerung angepasst und ökologisch aufgewertet werden. Die Sanierung der Anlage beurteilt die Regierung als «dringlich». Bis es soweit ist, dürften allerdings noch ein paar Jahre vergehen.

Der neue Zirkusstandort kann nämlich erst 2018/19 nach Abschluss der Arbeiten in der St. Jakobshalle realisiert werden. Bis 2017 soll nun Immobilien Basel-Stadt als Besitzerin des Areals ein Vorprojekt ausarbeiten und insbesondere auch für die bestehenden Parkplätze und den Baumbestand eine optimale Lösung suchen, wie es im Communiqué weiter heisst.

In die Standortsuche einbezogen ist auch die Gemeinde Münchenstein, auf deren Territorium sich der Parkplatz St. Jakob befindet. Die Kommune unterstütze das Vorhaben, hält die Regierung fest.

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