Niederländischer Nikolaus diskriminiert laut Gericht Schwarze

Im heftigen Streit um den niederländischen Nikolaus hat erstmals ein Gericht den Rassismus-Vorwurf bestätigt. Die schwarzen Helfer des Nikolauses seien eine rassistische Karikatur, urteilte das Amsterdamer Verwaltungsgericht am Donnerstag.

Niederländischer Nikolaus mit seinen schwarz bemalten Helfern (Bild: sda)

Im heftigen Streit um den niederländischen Nikolaus hat erstmals ein Gericht den Rassismus-Vorwurf bestätigt. Die schwarzen Helfer des Nikolauses seien eine rassistische Karikatur, urteilte das Amsterdamer Verwaltungsgericht am Donnerstag.

Viele schwarze Bürger fühlten sich dadurch verletzt und diskriminiert. Das Gericht gab damit 21 Bürgern recht, die gegen die Entscheidung von Amsterdams Stadtpräsident Eberhard van der Laan vom vergangenen November geklagt hatten, die traditionelle Parade allen Protesten zum Trotz wie gewohnt stattfinden zu lassen.

Das Gericht gab Stadtpräsident van der Laan nun sechs Wochen Zeit, seine Entscheidung zu überprüfen.

Der Nikolaus, «Sinterklaas», wird nach der Tradition von schwarz geschminkten Helfern begleitet. «Die Figur des Zwarte Piet (dicke rote Lippen, dumm, Knecht) stellt eine negative Stereotypisierung des schwarzen Menschen dar», urteilte das Gericht.

Das Nikolausfest wurde im vergangenen Jahr von heftigen Protesten begleitet. Zahlreiche schwarze Niederländer forderten die Abschaffung des Zwarte Piet. Ein Rassismus-Ausschuss der UNO hatte von einer «Rückkehr zur Sklaverei» gesprochen. Darauf hatten Millionen Niederländer empört reagiert.

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