Die Niederlande müssen das angeschlagene Finanzunternehmen SNS Reaal verstaatlichen. Dies werde insgesamt 3,7 Mrd. Euro kosten, sagte der Finanzminister des Landes, Jeroen Dijsselbloem, am Freitag.
Das Institut solle eine Kapitalspritze in Höhe von 2,2 Mrd. Euro bekommen. Zusätzlich seien Kredite im Volumen von 1,1 Mrd. Euro und Bürgschaften von 5 Mrd. vorgesehen. Die Rettung werde die Haushaltslage dieses Jahr entsprechend verschlechtern. Der Minister wollte sich nicht zur Frage äussern, ob der Sparkurs des Euro-Landes verschärft werden müsse.
SNS ist der viertgrösste Allfinanzkonzern der Niederlande, der seinen Kunden Bank- und Versicherungsprodukte anbietet. Das Unternehmen hatte bereits 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 750 Mio. Euro vom Staat erhalten. Jetzt leidet der Konzern unter Verlusten aus seinem Immobilien-Engagement. Seit Monaten hat SNS vergeblich versucht, Firmenteile zu verkaufen und seine Refinanzierungssituation zu verbessern.