Die Weltbank muss nach Ansicht von Nigerias Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala aus ihrer Trägheit aufgerüttelt werden. Die Kandidatin für die Weltbank-Spitze versprach am Montag bei einer Veranstaltung in Washington für den Fall ihrer Wahl, die Politik der Finanzinstitution grundlegend umzustellen.
Okonjo-Iweala arbeitete vor ihrem Wechsel an die Spitze des nigerianischen Finanzministeriums mehr als 20 Jahre für die Weltbank.
„Es gibt Dinge, die mich wirklich frustrieren“ bei der Weltbank, sagte Okonjo-Iweala am Montag. „Man muss den Mut haben, zu sagen: Seht, einige der Dinge, die wir immer so gemacht haben, müssen sich ändern.“ Der neue Mensch an der Spitze der Weltbank „muss ein Führer sein, eine Vision haben, Mut haben“, sagte die Nigerianerin.
Die Weltbank sei nun über 60 Jahre alt, „es gibt da einige Trägheit“. Deshalb habe die Institution auch verpasst, sich mit wichtigen aktuellen Themen auseinanderzusetzen, etwa der Schaffung neuer Jobs, dem strauchelnden Immobilienmarkt und der Bildung von Rücklagen bei Armen.
Okonjo-Iweala ist eine von drei Bewerbern um die Nachfolge des scheidenden Weltbank-Chefs Robert Zoellick. Erstmals in der Geschichte der Institution treten Bewerber aus Schwellenländern gegen den Kandidaten der USA an, die traditionell diesen Posten besetzen.
Neben Okonjo-Iweala bewirbt sich der kolumbianische Ex-Finanzminister José Antonio Ocampo, Washington schickt den US-Gesundheitsexperten Jim Yong Kim ins Rennen. Die Nigerianerin appellierte nun an die USA und Europa, sie hätten die Pflicht, nicht das „veraltete“ System zu zementieren. Die Entscheidung soll am 20. April fallen.