Nigerias Streitkräfte haben ihre Offensive gegen die islamisch-fundamentalistische Rebellenbewegung Boko Haram am Samstag fortgesetzt und in einer Hochburg der Aufständischen im Nordosten ein 24-stündiges Ausgehverbot verhängt.
65 mutmassliche Boko-Haram-Mitglieder wurden festgenommen, als sie vor Luftangriffen in die Stadt Maiduguri flüchten wollten, wie das Militär mitteilte. Die Offensive gegen Boko Haram startete zu Wochenbeginn mit tausenden Soldaten, nachdem Präsident Goodluck Jonathan in drei Bundesstaaten den Ausnahmezustand ausgerufen hatte.
Bei den Luftangriffen auf Rebellenlager wurden nach offiziellen Angaben dutzende Menschen getötet. Es ist die grösste Militäroperation seit 2009, als ein Aufstand der militanten religiösen Fanatiker blutig niedergeschlagen wurde.
USA gibt sich besorgt
US-Aussenminister John Kerry verurteilte am Freitag einerseits die «Terrorkampagne von Boko Haram auf das Schärfste», zugleich äusserte er aber auch Sorge über «glaubwürdige Vorwürfe, wonach die nigerianischen Streitkräfte die Menschenrechte verletzen». Er rief das Militär zur Zurückhaltung auf.
Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat unter der Herrschaft religiöser Autoritäten. Die Gruppe verübte dabei zahlreiche blutige Anschläge gegen Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und christliche Kirchen.
Menschenrechtlern zufolge begehen aber auch die Regierungstruppen bei ihrem Vorgehen gegen die Rebellen zahlreiche Verstösse gegen die Menschenrechte.