Die Regierung Nigerias hat Verhandlungen mit den Rebellen im Niger-Delta aufgenommen, um ein Ende der Gewalt in der ölreichen Region zu erreichen. Die Gespräche sollten eine «friedliche Lösung für die unsichere Lage» dort erreichen.
In die Verhandlungen seien auch die Sicherheitsbehörden und die Ölkonzerne eingebunden, sagte Präsident Muhammadu Buhari am Donnerstag in Abuja. Verhandlungspartner ist nach Buharis Worten die Rebellengruppe Niger Delta Avengers (NDA), die sich in letzter Zeit zu zahlreichen Attacken auf Öl- und Gasfördereinrichtungen bekannt hat.
Die NDA fordert, dass die Menschen in der armen Region stärker von den Öleinnahmen profitieren, zudem will sie grössere Autonomie für das Niger-Delta. Die wachsende Unsicherheit im Delta belastet Nigerias Wirtschaft, da Öl und Gas die wichtigste Einnahmequellen des Landes sind. Die Einkünfte tragen mehr als 70 Prozent zu den Staatseinnahmen bei.
Der neue Chef der nationalen Ölgesellschaft NNPC, Maikanti Baru, berichtete am Donnerstag über erhebliche Einbussen. Der Haushaltsentwurf für 2016 gehe von einer Förderung von 2,2 Millionen Barrel pro Tag aus; wegen «der ansteigenden Zahl von Attacken» würden aber nur 700’000 Barrel gefördert. Die Gasförderung erreiche derzeit nur die Hälfte des geplanten Niveaus, sagte Baru.