Dem US-Medieninstitut CPJ zufolge sitzen derzeit in keinem anderen Land so viele Journalisten hinter Gittern wie in der Türkei. Mit Stand des 1. Dezembers seien in dem Land 49 Journalisten inhaftiert gewesen.
Das erklärte das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Dienstag in New York. Gleich danach kämen der Iran mit mindestens 45 inhaftierten Journalisten und China mit 32 Fällen.
„Wir leben in einer Zeit, in der Vorwürfe der Kritik am Staat sowie ‚Terrorverdacht‘ zu den bevorzugten Mitteln von Regierungen gehören, um Journalisten einzuschüchtern, festzusetzen und ins Gefängnis zu stecken“, erklärte CPJ-Chef Joel Simon. Gegen von der Regierung unerwünschte Berichte vorzugehen verstosse nicht nur gegen das internationale Recht, sondern untergrabe auch das Recht der Menschen auf unabhängige Informationen.
Insgesamt machte die Gruppe 27 Länder aus, in denen Journalisten wegen ihrer kritischen Berichterstattung im Gefängnis sassen. Mit Stand 1. Dezember sassen demnach 232 Text- und Fotoreporter in Haft. Auf den Plätzen vier und fünf lagen laut CPJ Eritrea mit 28 und Syrien mit 15 inhaftierten Journalisten.
Bereits Ende Oktober hatte das Medieninstitut „eine der weltweit grössten Kampagnen gegen die Presse“ beklagt, die derzeit in der Türkei stattfinde. Gut 70 Prozent der inhaftierten Journalisten seien Kurden, denen Unterstützung für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgeworfen werde, hiess es damals in dem Bericht.