Yannick Noah sorgt am Fedcup in Genf fast täglich für neue Schlagzeilen. Zuletzt kritisiert er Roger Federer – und wird vom Publikum in Genf bei der Präsentation ausgepfiffen.
Das passiert Yannick Noah nur selten. Bei seinem Einmarsch mit der französischen Fedcup-Equipe in der Genfer Palexpo-Halle wurde der charismatische Captain und French-Open-Sieger 1983 vom Publikum ausgepfiffen. Den Grund kennt Noah: «Ich habe es gewagt, an Gott zu kratzen.» Mit Gott meint er Roger Federer.
In einer Sendung des Westschweizer Fernsehens RTS hatte er diese Woche über die Absenz von Federer und vieler anderer Stars im Davis Cup geklagt. «Ich habe gesagt, dass Roger Federer 18 Grand-Slam-Titel gewonnen hat und öfter Davis Cup spielen sollte», stellte Noah, der auch Captain des französischen Davis-Cup-Teams ist, klar. Vielleicht liege es am Unwissen, vielleicht am Egoismus der Stars, dass sie nur noch selten im Teamwettbewerb spielten. In den Schlagzeilen der Welschschweizer Zeitungen wurde daraus, Noah habe Federer und Wawrinka als Egoisten beschimpft.
«Das wurde schön verdreht, und nun wurde ich ausgepfiffen.» Etwas melodramatisch fügte Noah am Samstagabend hinzu: «Es fehlte nur noch, dass ich mit Bananen beworfen werde.» Aber er könne damit umgehen.