Der Zahnimplantate-Hersteller Nobel Biocare muss für das Geschäftsjahr 2011 erneut einen Gewinnrückgang hinnehmen. Unter dem Strich verdiente er 39,8 Mio. Euro, das sind 12,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz ging um 1,3 Prozent auf 569,2 Mio. Euro zurück.
Ohne Euroschwäche wäre der Umsatz bloss um 0,7 Prozent gesunken, wie Nobel Biocare am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn EBIT sank um fast 15 Prozent auf 72,1 Mio. Euro. Nobel Biocare begründet das Minus mit den ausserordentlichen Aufwendungen aufgrund der Naturkatastrophe in Japan, dem Wechsel an der Konzernspitze sowie dem schwachen Euro.
Besonders im ersten Halbjahr 2011 lief es dem Zahnimplantate-Hersteller nicht gut. Im vierten Quartal und im zweiten Halbjahr habe das Unternehmen die angekündigten Leistungen erfüllt, sagte Konzernchef Richard Laube gemäss Mitteilung. Nach dem überraschenden Abgang von Domenico Scala übernahm Laube im Mai die Führung. Die Strategie des Unternehmens wurde neu ausgerichtet.
Neue Strategie
Im vierten Quartal führte Nobel Biocare denn auch mehrere Produkteinnovationen ein – unter anderem drei neue Implantate. Zurzeit ist das Unternehmen dabei, die neue Strategie umzusetzen. Es will sein Angebot im laufenden Jahr „konsequenter auf die Bedürfnisse der Patienten und Kunden ausrichten“.
An der Generalversammlung Ende März schlägt Nobel Biocare drei neue Verwaltungsräte zur Wahl vor: Michel Orsinger, Georg Watzek und Juha Raisanen brächten alle umfassende Erfahrungen Geschäftsbereich der Firma mit. Orsinger, Konzernchef und Präsident des Medizinaltechnikkonzerns Synthes, soll auch das Präsidium des Nobel-Biocare-Verwaltungsrates übernehmen. Er löst somit den interimistischen Präsidenten Rolf Watter ab.
Nobel Biocare erwartet für 2012 anspruchsvolle wirtschaftliche Bedingungen in diversen europäischen Märkten. Dies dürfte sich auch auf den Dentalimplantatmarkt auswirken. Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen für 2012 ein Marktwachstum im tiefen einstelligen Prozentbereich. Wachstumsimpulse würden dabei insbesondere aus Nordamerika erwartet.