Noch ein Rollenspiel aus Deutschland im Test: Risen 3 – Titan Lords

Die Risen (respektive Gothic) Reihe gehört neben der letzte Woche getesteten Sacred Reihe zu den grössten Erfolgen deutscher Spielehersteller. Mit Risen 3 ist nun ein weiterer Ableger erschienen, der seinem grossen Erbe gerecht werden will. Ob das gelingt? Island hopping in der Fantasywelt  Neben SACRED 3 ist im August noch ein weiteres Rollenspiel aus deutscher […]

Skelettkrieger sind höchst unangenehme Gegner- auch schon optisch.

Die Risen (respektive Gothic) Reihe gehört neben der letzte Woche getesteten Sacred Reihe zu den grössten Erfolgen deutscher Spielehersteller. Mit Risen 3 ist nun ein weiterer Ableger erschienen, der seinem grossen Erbe gerecht werden will. Ob das gelingt?

Island hopping in der Fantasywelt 

Neben SACRED 3 ist im August noch ein weiteres Rollenspiel aus deutscher Produktion erschienen: RISEN 3 – TITAN LORDS. Bekannt sind die Macher von der unter Rollenspielfans fast kultisch verehrten Gothic Reihe, die zwischen 2000 und 2006 erschienen. Dass das neue Flagschiff Risen 3 heisst und nicht Gothic 6, liegt an einem rechtlichen Namens-Hick-Hack mit einem mittlerweile bankrotten Publisher.

Die Story ist kurz erzählt: Dunkle Mächte rauben dem Spieler die Seele. Um die zurück zu bekommen (und gleichzeitig die Welt zu retten) reist er von Insel zu Insel eines karibischen Fantasy-Reiches. Voodoo-Zauberer und Feuergolems säumen seinen Weg, er trifft neue Freunde, macht sich Feinde und darf sogar zu See fahren. Am Ende stehen dann die Mächte der Finsternis vor der eigenen Seele…

RISEN 3 ist kein Next-Gen Spiel, im Gegenteil: Die Grafik wirkt wie eine etwas aufpolierte Version des Vorgängers, die Animationen sind weit von dem entfernt, was Genre-Meisterwerke wie The Witcher 2 oder auch die Dragon’s Age Reihe zu bieten haben. Aber man sollte sich immer vor Augen halten, dass RISEN 3 von einem 25-köpfigen Entwicklerstudio stammt und nicht von deren Hundertschaften wie diejenigen der Mitbewerber. Und diesen Underdog-Bonus wollen wir dem Spiel doch auch zu Gute halten.

Natürlich entschuldigt dieser Fakt nicht alle Schwachpunkte. Vieles in RISEN 3 überzeugt im ersten Moment durchaus, ist dann aber bei genauerem Hinsehen nicht ganz ausgereift. Ob gewisse Grafikelemente oder auch nur die Story- hier scheint wirklich die fehlende Teamgrösse ihren Tribut zu zollen. Auch die Dialoge wirken bisweilen eher unbeholfen. 

Insgesamt unterhält das Spiel aber gut. Das Skill-System ist durchdacht, das Kampfsystem wurde gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert und die Spieldauer ist mit über 40 Stunden sehr üppig.  Will man übrigens sämtliche Storylinien erspielen, muss man mit mehreren Charakteren spielen. Ein Wechsel der Fraktion ist aber während des Spiels nicht möglich, hier muss ein neuer Charakter erschaffen werden.

„Middle-Earth trifft Pirates of the Caribbean“ – so könnte man RISEN 3 zusammenfassen. Die Mischung aus (Voodoo-)Piratenstory und höllischen Dämonen ist durchaus interessant und mit den verschiedenen erreichbaren Inseln wurden die höchst unterschiedlichen Umgebungen durchaus kreativ umgesetzt.

Man kann es nicht oft genug betonen: Dafür, dass RISEN 3 vom wahrscheinlich kleinsten Rollenspiel-Team der Welt erschaffen wurde, gebührt ihm allergrössten Respekt. Würde das Spiel allerdings einen „Major“-Stempel wie Bethesda Softworks oder BioWare tragen, die Kritiken wären sicherlich weniger wohlwollend.

Ich finde das Team von Piranha Bytes symphatisch und habe ein grosses Herz für Underdogs. Darum gibt’s für RISEN 3- TITAN LORDS grosszügige 7 von 10 Punkten.

 

Titel: Risen 3 – Titan Lords

Plattform: PS3, XBOX360, PC

Spieler: 1

Preis: ca. 59 Franken

PEGI: Ab 16 Jahren

Das Cover.

Das Cover.

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