Die Wahl des neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ist am Montag ohne Ergebnis geblieben. Das teilte Orchestervorstand Peter Riegelbauer am Abend nach einer elfstündigen Sitzung der Orchesterversammlung in Berlin mit.
Die Philharmoniker wollten nun innerhalb eines Jahres wieder zu einer Wahl für einen Nachfolger von Chefdirigent Sir Simon Rattle im Jahr 2018 zusammenkommen.
Bis dahin solle die interne Diskussion über die besten Kandidaten weitergeführt werden. Das Orchester sei zu mehreren Wahlgängen zusammengekommen, die ergebnislos geblieben seien.
Höchst begehrte Aufgabe
Über den neuen Chefdirigenten stimmten 123 der 124 festangestellten Musiker ab. Der Posten an der Spitze des Elite-Orchesters gilt als eine der begehrtesten Aufgaben in der Welt der klassischen Musik.
Rattle hatte 2014 angekündigt, dass er seinen Vertrag über das Jahr 2018 nicht verlängern wolle. Der Brite ist seit 2002 im Amt. 2017 tritt er als Chefdirigent des London Symphony Orchestra an und will dann ein Jahr lang zwischen Berlin und London pendeln.
Im Gespräch für die Leitung der Philharmoniker waren unter anderem die Dirigenten Andris Nelsons, Gustavo Dudamel, Christian Thielemann und Daniel Barenboim.
Das 1882 gegründete Orchester wird vom Land Berlin subventioniert, gilt aber in seinen Entscheidungen als weitgehend unabhängig. Das Recht auf Selbstverwaltung wurde 1952 festgeschrieben.