Noemi Zbären erreicht im WM-Final in Peking über 100 m Hürden Rang 6. Der Emmentalerin genügen in einem Rennen voller Überraschungen 12,95 Sekunden für diesen Rang.
Der Final endete mit einem unerwarteten Podest. Hinter Danielle Williams (Jam/12,57) holten die beiden Europäerinnen Cindy Roleder (De/12,59) und Alina Talai (WRuss/12,66) Silber und Bronze. Roleder und Talai sind Läuferinnen, die im Bereich von Zbären liegen. Die 21-jährige Schweizerin weist eine Bestzeit von 12,71 Sekunden auf, die sie diesen Sommer als Siegerin der U23-EM erreicht hatte.
Innerhalb weniger Minuten hatte das amerikanische Team in den Halbfinals zwei von drei Medaillen-Hoffnungen über 100 m Hürden verloren. Erst stürzte die Favoritin Dawn Harper Nelson schon nach wenigen Metern des ersten Halbfinallaufs. Dann leistete sich Kendra Harrison nur ein Rennen später einen Fehlstart und wurde disqualifiziert. Diese nutzte Zbären, um sich als zweite und letzte Lucky Loserin mit 12,81 Sekunden, ihrer bis dahin zweitbesten Zeit, für den Endlauf zu qualifizieren. Im Final kam die Titelverteidigerin und Favoritin Brianna Rollins (USA) bloss auf Rang 4.
Zbären war schon im Halbfinal auf Roleder gestossen. Dort war die Deutsche bloss um zwei Hundertstel schneller als die Schweizerin und schnappte sich somit Platz 2. Der Emmentalerin gelang weder im Final noch in der Vorschlussrunde ein perfekter Lauf. In den Halbfinals war sie nach dem Start im Hintertreffen geraten. Erst ab Rennhälfte rollte sie das Feld von hinten auf. Mit einer einwandfreien Vorstellung im Endlauf hätte sie die nationale Bestmarke von Lisa Urech (12,62) ins Wanken bringen können.
Zbären schaffte als erste Vertreterin von Swiss Athletics seit 2007 den Einzug in einen WM-Final. Vor acht Jahren in Osaka hatten dies Viktor Röthlin (Bronze) und Alexander Martinez (Drei/8.) letztmals erreicht.