Der finnische Handybauer Nokia kommt nicht aus der Krise. Im dritten Quartal von Juni bis September machte das Unternehmen einen Verlust von 969 Millionen Euro.
Das waren zwar weniger als die 1,41 Milliarden Euro Verlust im zweiten Quartal – im Vergleich zum Vorjahresquartal war das Minus nun aber 14 Mal höher. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 19 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Das Quartal sei „schwierig“ gewesen, teilte Nokia am Donnerstag in Espoo mit. Dort führt das Unternehmen seinen Hauptsitz.
Die leichte Verbesserung gegenüber dem Vorquartal kam hauptsächlich durch Sparmassnahmen zustande. So fielen auch die Umsätze der wichtigen Handysparte im Vergleich zum Vorquartal nochmals um elf Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.
Beim Absatz seiner Lumia-Smartphones erlitt Nokia ebenfalls einen Rückschlag: Die Verkäufe sanken im Quartalsvergleich von 4 auf 2,9 Millionen Geräte. Demnächst sollen neue Modelle mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 8 auf den Markt kommen. Mit ihnen verbindet Nokia die Hoffnung, wieder Anschluss im Smartphone-Markt an Rivalen wie Apple und Samsung zu finden.
Nokia, bis vor kurzem noch der grösste Handyhersteller weltweit, hatte die Entwicklung der Smartphones zunächst verschlafen und liegt heute weit hinter der Konkurrenz zurück. Angesichts der Krise kündigte Nokia eine radikal neue Strategie an und ging unter anderem eine Partnerschaft mit dem US-Softwareriesen Microsoft ein.