Nach einem Anschlag auf einen nordirischen Polizisten warnt die Polizei vor weiteren Angriffen rund um den 100. Jahrestag des irischen Osteraufstands. «Wir glauben, dass die Bedrohung gerade unglaublich hoch ist», sagte ein Polizeisprecher.
An Ostern 1916 hatten sich in Dublin Iren gegen die Briten erhoben. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, gilt aber als eine entscheidende Wegmarke der Loslösung Irlands aus der britischen Vorherrschaft. Um der bewaffneten Rebellion zu gedenken, könnten Anhänger der Republikaner Polizisten, Gefängniswärter und Soldaten töten, sagte Polizeisprecher Stephen Martin am Freitag in Belfast.
Am Freitagmorgen war unter einem Wagen in Belfast eine Bombe explodiert. Der Fahrer, ein 52 Jahre alter Gefängniswärter, musste operiert werden, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.
Die Verantwortung übernahm zunächst niemand. Weitere Anschläge seien nicht unvermeidlich, sagte der Polizeisprecher, aber die Gesellschaft müsse sich daran beteiligen, sie zu verhindern.
In Nordirland kämpfen Organisationen, die sich als Nachfolger der Irisch-Republikanischen Armee IRA verstehen, für den Anschluss des britischen Nordens an die irische Republik. Der blutige Konflikt ist seit dem Karfreitagsabkommen von 1998 aber weitgehend beigelegt.