Nordkorea hat Südkorea aufgefordert, seine Beschränkungen für Reisen zur Trauerfeier des verstorbenen Machthabers Kim Jong Il zu lockern. Ansonsten drohten „unvorhersehbare katastrophale Konsequenzen“.
So zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag einen Vertreter des Komitees für die friedliche Wiedervereinigung Koreas. Das abgeschottete Land hatte am Donnerstag angekündigt, dass es seine Grenze für alle Südkoreaner öffnen werde, die in Pjöngjang ihre Trauer über den Tod Kims bekunden wollten.
Südkorea verweigere vielen Gruppen den Zugang in den Norden, um Kim dort die letzte Ehre zu erweisen, sagte der Komitee-Vertreter. Tags zuvor hatte das südkoreanische Vereinigungsministerium erklärt, nur zwei Gruppen aus dem Land dürften nach Nordkorea reisen.
Kim war nach amtlichen nordkoreanischen Angaben vor einer Woche im Alter von 69 Jahren auf einer Bahnfahrt an einem Herzinfarkt gestorben. Zum Nachfolger an der Spitze des international isolierten Staates wurde sein jüngster Sohn Kim Jong Un ernannt.
Offiziell befindet sich Pjöngjang seit dem Koreakrieg (1950-1953) im Kriegszustand mit Seoul. Nach dem Tod Kims hatte der Süden seine Armee in Alarmbereitschaft versetzt.
Schlüsselrolle für Kim Jong Uns Onkel
Der Onkel von Kim Jong Un trat unterdessen im Staatsfernsehen erstmals in einer Militäruniform auf. Jang Song Thaek war zu sehen, wie er dem verstorbenen früheren Machthaber Kim Jong Il am Sonntag die letzte Ehre erwies.
Die Bilder deuteten darauf hin, dass Jang Song Thaek einen neuen Posten als General bei den nordkoreanischen Streitkräften übernommen hat und eine grössere Rolle bei der Übernahme der Macht durch Kim Jong Un spielen soll.