Zehntausende Nordkoreaner haben beim jährlichen Arirang-Festival mit einem patriotischen Massen-Spektakel der Herrscher-Dynastie des autoritären Landes gehuldigt. Das Festival eröffnete am Montagabend im Erster-Mai-Stadion der Hauptstadt Pjöngjang.
Es steht ganz im Zeichen des 60. Jahrestags des Waffenstillstandes im Korea-Krieg am 27. Juli. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete von «spektakulären Szenen, die heldenhafte Soldaten während des vaterländischen Befreiungskriegs zeigten», mit farbenprächtigen Lichteffekten und Feuerwerk.
Der 27. Juli wird in Nordkorea als «Tag des Sieges» begangen. Das jährlich abgehaltene Arirang-Festival besteht traditionell aus einem choreografischen Massenspektakel mit Gesang, Tanz, rhythmischer Gymnastik und Fitnessübgungen. Auch die Zuschauer im Stadion sind eingebunden und sorgen von der Tribüne aus für ständig wechselnde Hintergründe, die sie durch das Hochhalten farbiger Plakate erzeugen.
Von KCNA verbreitete Videos stellten Szenen heraus, in denen Nordkoreas Gründer Kim Il Sung und sein gleichfalls bereits verstorbener Sohn Kim Jong Il verehrt wurden. Der heutige Machthaber, Kim Jong Un – Enkel des Staatsgründers – wurde dagegen nicht erwähnt.
KCNA liess aber einen der verkleideten Akteure zu Wort kommen, der die Hoffnung äusserte, «General Kim Jong Un mit einem erfolgreichen Auftritt zufrieden zu stellen».
Das Arirang-Festival ist nur eines von mehreren Grossereignissen in Nordkorea zum 60. Jahrestag des Waffenstillstands. Höhepunkt ist eine riesige Militärparade am Samstag in Pjöngjang.
Die Kampfhandlungen im Koreakrieg zwischen 1950 und 1953 waren mit einem Waffenstillstand beendet worden, der die Teilung Koreas festschrieb. Ein Friedensabkommen schlossen Nord- und Südkorea bis heute nicht.