Aus Protest gegen die gemeinsamen Militärübungen der südkoreanischen Armee und der US-Streitkräfte hat Nordkorea zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert.
Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums wurden die Raketen am Montag in der westlichen Hafenstadt Nampo abgeschossen.
Sie landeten demnach an der Ostküste Nordkoreas im Meer. Südkorea und Japan verurteilten die Raketentests. Die südkoreanische Armee sprach von einer «Provokation» und erklärte, angesichts drohender weiterer Raketentests «wachsam» zu sein.
Tokio schickte eine Protestnote an die nordkoreanische Regierung und warf ihr vor, mit solchen Tests den Flug- und Schiffsverkehr zu gefährden.
Militärmanöver von USA und Südkorea
Südkorea und die USA starteten unterdessen am Montag ihr alljährliches grosses Militärmanöver. Nordkorea reagiert regelmässig gereizt auf die Militärübungen und betrachtet sie als Vorbereitung für eine Invasion. Am Wochenende hatte Machthaber Kim Jong Un die Armee seines Landes angewiesen, sich auf einen «Krieg» mit den USA und deren Verbündeten vorzubereiten.
Am Montag äusserte sich ein Sprecher des nordkoreanischen Militärs ähnlich scharf, wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete. Erneut stehe die koreanische Halbinsel «am Rande eines Krieges». Auf die «Aggression» könne weder mit Dialog noch mit Frieden reagiert werden, sondern nur mit «gnadenlosen Angriffen».
Verstoss gegen UNO-Resolution
Nordkorea testet immer wieder Raketen mit unterschiedlicher Reichweite, um Stärke zu demonstrieren. Pjöngjang verstösst damit gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats.
Nordkorea hat in den vergangenen Jahren ausserdem drei Atomtests vorgenommen, den bislang letzten im Februar 2013. Nach Ansicht der südkoreanischen Regierung verfügt Nordkorea inzwischen über die Technologie, um zumindest einen kleinen Atomsprengkopf zur Bestückung einer Rakete zu bauen.
Im Januar hatte Nordkorea einen vorläufigen Verzicht auf neue Atomwaffentests angeboten, sofern die USA ihre Militärmanöver mit Südkorea aussetzen. Washington lehnte das Angebot jedoch als «indirekte Drohung» mit einem neuen Atomtest ab.