Nordkorea umgeht nach Einschätzung von UNO-Experten internationale Strafmassnahmen, indem es Schiffe umbenennt und unter neuer Flagge fahren lässt.
Eine Kommission von Spezialisten berichtete dem UNO-Sicherheitsrat in New York am Mittwoch (Ortszeit) ausserdem, dass nordkoreanische Diplomaten, Funktionäre und Handelsvertreter eine Schlüsselrolle beim Waffenhandel spielten, der gegen Resolutionen des Sicherheitsrats verstosse.
Das höchste UNO-Gremium hatte im vergangenen Juli das nordkoreanische Schifffahrtsunternehmen Ocean Maritime Management (OMM) auf eine schwarze Liste gesetzt, nachdem dessen Frachter «Chong Chon Gang» ein Jahr zuvor im Panamakanal gestoppt worden war. An Bord war eine nicht deklarierte und unter Zuckerladungen versteckte Waffenlieferung aus Kuba gefunden worden, die für Nordkorea bestimmt war.
13 der 14 für OMM im Einsatz befindlichen Schiffe wurden den UNO-Experten zufolge mittlerweile umbenannt und ihre Rechtstitel auf andere Firmen übertragen. In dem Bericht heisst es weiter, OMM sei es gelungen, trotz UNO-Sanktionen über Strohfirmen und Mittelsmänner in mindestens zehn Ländern aktiv zu sein: Ägypten, Brasilien, China, Griechenland, Japan, Malaysia, Peru, Russland, Singapur und Thailand.
Nach Ansicht der Experten versucht Pjöngjang, unter Umgehung der Strafmassnahmen weiterhin an Material zu gelangen, um sein Atom- und Raketenprogramm voranzutreiben. Nordkorea hatte 2013 seinen dritten Atomtest unternommen. Die nach dem Test verhängten UNO-Sanktionen führten zu Spannungen mit Pjöngjang.