Nach einer rund dreijährigen Pause dürfen Familien aus Südkorea wieder ihre Verwandten im Norden der Halbinsel treffen. Beide Länder einigten sich am Mittwoch bei Gesprächen im Grenzort Panmunjom auf eine Familienzusammenführung.
Die Zusammenkunft beginne am 20. Februar in der nordkoreanischen Touristenregion Kumgang und sei für sechs Tage angesetzt, sagte ein Mitarbeiter des zuständigen Ministeriums am Mittwoch. Im September war das Treffen wenige Tage vor seinem Beginn unvermittelt abgesagt worden.
Die Zusammenkunft der Familien, die seit dem Koreakrieg in den Jahren 1950 bis 1953 getrennt sind, ist ein vorsichtiges Zeichen der Annäherung zwischen beiden Staaten. Allerdings steht demnächst ein Militärmanöver der USA und Südkoreas an, das im Norden auf Kritik gestossen war.
Zehntausende warten
Das Programm zu den Familientreffen aus dem Jahr 2000, in dessen Rahmen bislang tausende Menschen kurzzeitig ihre Verwandten treffen konnten, hatte bereits Ende September nach dreijähriger Pause wieder aufgenommen werden sollen.
Derzeit stehen etwa 72’000 Südkoreaner auf einer offiziellen Warteliste und hoffen, ihre Familienmitglieder aus dem Norden wiedersehen zu dürfen. Die Hälfte von ihnen ist bereits älter als 80 Jahre.
Zuletzt hatte es im Jahr 2010 Familienzusammenführungen gegeben, die stets sehr emotional abliefen. Unter Aufsicht des Roten Kreuzes trafen sich Verwandte, die seit dem Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 auf verschiedenen Seiten der innerkoreanischen Grenze leben.