Nach dem jüngsten Raketentest hat Nordkorea die USA vor der Reichweite seiner Waffen gewarnt. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag unter Berufung auf die nordkoreanische Agentur KCNA.
Demnach sagte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, die USA sollten die Realität nicht verkennen. Das US-Festland und das US-Einsatzgebiet im Pazifik seien in Reichweite für Angriffe Nordkoreas. Man habe alle Mittel für einen Vergeltungsschlag.
Ziel des jüngsten Tests war laut KCNA, die Zahl der Raketen zu erhöhen, die Atomsprengköpfe tragen können. Der Abschuss habe dazu gedient, die technischen Eigenschaften eines neuen Raketenmodells zu untersuchen, das «einen mächtigen und grossformatigen Nuklearsprengkopf tragen kann», hiess es.
Nordkorea gab zudem weitere Details bekannt. Die Armee habe demnach eine «neu entwickelte ballistische Mittel-/Langstrecken-Rakete» vom Typ Hwasong-12 getestet, teilte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA mit. Die Boden-Boden-Rakete sei 787 Kilometer weit geflogen, habe eine Höhe von mehr als 2100 Kilometern erreicht und sei dann planmässig im Meer gelandet. Der Test sei erfolgreich verlaufen. Staatschef Kim Jong Un habe den Abschuss der Rakete persönlich überwacht.
Einsamer Kampf
Pjöngjang hatte am Sonntag trotz UNO-Sanktionen und militärischer Drohgebärden der USA eine ballistische Rakete gezündet, die potenziell Atomsprengköpfe tragen kann. Nach südkoreanischen Angaben hob die Rakete in der Nähe der Grenze zu China im Nordwesten des Landes in Richtung offenes Meer ab. Nach Angaben des US-Militärs stürzte die Rakete ins Japanische Meer.
Die Lage in der Region ist bereits nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests Nordkoreas seit dem vergangenen Jahr sehr angespannt. US-Präsident Trump drohte mehrfach mit Alleingängen im Atomstreit mit Nordkorea. Auch schloss er einen Militärschlag nicht aus. Die USA befürchten, dass Nordkorea eines Tages über Atomraketen verfügt, die auch das amerikanische Festland erreichen könnten.