Nordkorea steuert weiter auf Konfrontationskurs gegen die USA und den Rest der Welt. Der kommunistische Staat will sein Arsenal an Atomwaffen vergrössern und parallel dazu auch seine marode Wirtschaft auf Vordermann bringen.
Einen Tag nach der Erklärung des «Kriegszustands» mit Südkorea bekräftigte das Regime in Pjöngjang am Sonntag, seine Atomwaffen seien nicht verhandelbar – auch nicht gegen «Milliarden von Dollars». Zudem wolle das verarmte Land eine «selbstständige Atomenergieindustrie» und einen Leichtwasserreaktor bauen, um die Probleme bei der Stromversorgung zu mildern, hiess es in den Staatsmedien.
Das Zentralkomitee der herrschenden Arbeiterpartei habe nach der Weisung von Machthaber Kim Jong Un beschlossen, dass der Besitz von Atomwaffen «durch Gesetz festgeschrieben» werden solle, hiess es ohne weitere Erläuterung. Der kommunistische Staat bezeichnet sich bereits in seiner Verfassung als Atommacht.
Atomarsenal erweitern
«Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar», wurde Kim Jong Un am Sonntag zitiert. Das Atomwaffenarsenal solle qualitativ und quantitativ erweitert und niemals aufgegeben werden, «solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren».
Zudem bekräftigte Kim demnach, die Entwicklung der Weltraumtechnologie, darunter auch Kommunikationssatelliten, zu beschleunigen. Das Zentralkomitee habe eine neue strategische Linie verabschiedet, «um den Aufbau der Wirtschaft und der Atomstreitmacht gleichzeitig zu betreiben».
Ständige Drohungen
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich nach einem umstrittenen Raketenstart in Nordkorea im Dezember und dem dritten Atomtest des Landes im Februar deutlich verschärft. Der UNO-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen Pjöngjang ausgeweitet.
Als Antwort auf die Sanktionsbeschlüsse und angesichts südkoreanisch-amerikanischer Militärübungen hatte Nordkorea zuletzt fast täglich neue Kriegsdrohungen gegen die USA und Südkorea ausgestossen. Am Samstag hatte das Regime erklärt, dass alle Angelegenheiten zwischen beiden koreanischen Staaten ab sofort «nach den Vorschriften für Kriegszeiten» behandelt würden.