Nordkorea will ausdrücklich alle südkoreanischen Delegationen ins Land lassen, die ihr Beileid über den Tod von Machthaber Kim Jong Il übermitteln wollen.
Auf der amtlichen nordkoreanischen Webseite Uriminzokkiri hiess es am Freitag, viele Menschen aus Südkorea hätten „dringend“ um einen Besuch gebeten, um ihr Beileid ausdrücken zu können. Deshalb habe die Führung in Pjöngjang entschieden, alle Delegationen „respektvoll“ zu empfangen. Laut dem auf Donnerstag datierten Eintrag wurden bereits erste Schritte unternommen, um Luft- und Strassenverbindungen zu öffnen.
Südkorea befindet sich formal noch im Krieg mit dem Norden, die Regierung in Seoul drückte dem nordkoreanischen Volk nach dem Tod Kims aber ihr Beileid aus. Es soll allerdings keine offizielle Regierungsdelegation zur Beisetzung des verstorbenen Machthabers entsandt werden.
Einzig die Familien des früheren und mittlerweile verstorbenen südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung und des ehemaligen Hyundai-Chefs Chung Mong Hun dürfen zu dem Begräbnis reisen. Kim Dae Jung hatte im Jahr 2000 mit Kim Jong Il den ersten Nord-Süd-Gipfel abgehalten; Hyundai wiederum steht für die Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Ländern.
Nordkorea verlangt „nötigen Respekt“
Dass Seoul keine weiteren Besuche zulassen wolle, sei „inakzeptabel und unzivilisiert“, hiess es auf der amtlichen nordkoreanischen Internetseite. Pjöngjang forderte die Regierung in Seoul auf, dem Nachbarland den „nötigen Respekt“ zu zeigen.
Wer die einfachsten Regeln „des Respekts und der Menschlichkeit“ nicht kenne und die Würde Nordkoreas verletzte, werde „auf Jahre hinaus“ einen hohen Preis dafür zahlen, drohte der Norden.
Der nordkoreanische Machthaber war offiziellen Angaben zufolge am Samstag an einem Herzinfarkt gestorben, sein Tod wurde zwei Tage später bekannt gegeben. In Nordkorea wird der Tod des „geliebten Führers“ seither in Massenveranstaltungen betrauert. Kims Leichnam ist bis zur Beisetzung am Mittwoch in einem Glassarg in Pjöngjang aufgebahrt.