Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un kandidiert für Sitz im Parlament

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un kandidiert für einen Sitz im Parlament. Er wurde im Wahlkreis Berg Paektu «einstimmig» als Kandidat für die Wahl am 9. März aufgestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur KNCA am Montag berichtete.

Kandidiert fürs Parlament: Kim Jong Un (Archiv) (Bild: sda)

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un kandidiert für einen Sitz im Parlament. Er wurde im Wahlkreis Berg Paektu «einstimmig» als Kandidat für die Wahl am 9. März aufgestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur KNCA am Montag berichtete.

Gefeiert wurde seine Kandidatur, mit der Kim Jong Un dem Vorbild seines verstorbenen Vaters Kim Jong Il folgt, demnach mit einer Tanzveranstaltung für Armeeangestellte aus dem Wahlkreis. Der Berg Paektu wird in Nordkorea als heilig verehrt. Der Legende zufolge wurde Kim Jong Il dort geboren.

Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte den Wahltermin im Januar verkündet. Es ist die erste Parlamentswahl seit der Machtübernahme von Kim Jong Un Ende 2011.

Eine echte Wahl haben die Nordkoreaner allerdings nicht: In jedem der 687 Wahlkreise tritt jeweils nur ein Kandidat an. Bei der letzten Wahl 2009 wurden nach offiziellen Angaben alle Bewerber mit 100 Prozent gewählt. Die Wahlbeteiligung lag offiziell bei 99,98 Prozent.

Das Parlament des autoritär regierten Landes ist zudem praktisch machtlos. Üblicherweise wird die Volksversammlung zwei Mal im Jahr für ein bis zwei Tage einberufen, um Budgetvorlagen und Personalentscheidungen zu bestätigen.

Die Wahl im März könnte jedoch Hinweise auf die veränderten Machtverhältnisse in Pjöngjang liefern. Ende vergangenen Jahres war der einflussreiche Onkel Kim Jong Uns, Jang Song Thaek, wegen angeblicher Umsturzpläne hingerichtet worden.

Er war wie viele andere Mitglieder der nordkoreanischen Führung Mitglied der Volksversammlung. Die Neuwahl dürfte deshalb auch darüber Aufschluss geben, wer aus dem Machtapparat noch in Ungnade gefallen ist und daraufhin von den Kandidatenlisten gestrichen wurde.

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