Nordwesten Afrikas wird zu internationalem Schlachtfeld

Der Nordwesten Afrikas wird zu einem internationalen Schlachtfeld. In Mali liefern sich die Streitkräfte unterstützt von französischen Truppen heftige Gefechte mit den islamistischen Rebellen. Und in Algerien mündete ein Geiseldrama auf einem Erdgasfeld in ein Blutbad.

Der Nordwesten Afrikas wird immer wie mehr zu einem internationalen Kriegsgebiet (Bild: sda)

Der Nordwesten Afrikas wird zu einem internationalen Schlachtfeld. In Mali liefern sich die Streitkräfte unterstützt von französischen Truppen heftige Gefechte mit den islamistischen Rebellen. Und in Algerien mündete ein Geiseldrama auf einem Erdgasfeld in ein Blutbad.

34 Geiseln sowie 15 Entführer seien bei einem Helikopterangriff der algerischen Streitkräfte getötet worden, berichtete die mauretanische Nachrichtenagentur NIA unter Berufung auf einen Sprecher der Extremisten. Sieben Geiseln hätten den Befreiungsversuch überlebt.

Die algerische Nachrichtenagentur APS berichtete unter Berufung auf die Polizei, bei dem Einsatz seien vier ausländische Geiseln befreit worden.

Islamisten hatten am Mittwochabend nach eigenen Angaben 41 Ausländer auf dem Erdgasfeld in der Sahara in ihre Gewalt gebracht. Mindestens zwei Menschen wurden getötet. Zu dem Angriff bekannte sich laut einem Bericht von NIA die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehende «Maskierte Brigade».

Zuvor hatte Algerien der französischen Luftwaffe für ihren Kampf gegen die Rebellen im benachbarten Mali Überflugrechte gewährt und sich damit den Zorn der Islamisten zugezogen.

Immer mehr ausländische Truppen in Mali

In Mali eroberten die Streitkräfte nach eigenen Angaben am Donnerstag die Stadt Konna im Zentrum des Landes. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. Die französischen Truppen setzten ihre Luftangriffe auf Stellungen der Aufständischen in der Stadt Diabali fort. Laut geflohenen Bewohnern konnten die Islamisten ihre Stützpunkte allerdings vorerst halten.

Unterdessen griffen immer mehr Staaten der Region in den Konflikt in Mali ein. Truppen aus Nigeria sollten noch am Donnerstag in Mali eintreffen, wie ein Sprecher der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) erklärte.

Zudem würden Soldaten aus dem Niger an der Grenze zu Mali Stellung beziehen. Burkina Faso und Togo wollten am Wochenende oder Anfang kommender Woche ebenfalls ihre Soldaten entsenden.

EU schickt Militärausbildner

Die Europäische Union will den malischen Regierungstruppen mit rund 200 Militärausbildnern zur Hilfe eilen. Die EU-Aussenminister gaben am Donnerstag grünes Licht für die EU-Trainingsmission (EUTM). Eine Beteiligung an Kampfeinsätzen werde es nicht geben, hiess es ein einer gemeinsamen Erklärung.

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