Das norwegische Innenministerium hat am Donnerstag die Öffentlichkeit vor einer möglichen Terroraktion von Islamisten in den kommenden Tagen gewarnt. Es gebe eine Drohung, die sich aber nicht gegen konkrete Menschen oder Organisationen richte.
Das sagte Vidar Refvik von der norwegischen Polizei bei einer Medienkonferenz. Der Verdacht richte sich gegen extreme islamistische Gruppen in Syrien. Die «unspezifischen, aber glaubwürdigen» Informationen habe das Ministerium aus dem Ausland erhalten. «Ob in fünf oder zehn Tagen, ist uns nicht bekannt.»
In den nächsten Tagen werde die Polizei in höchster Alarmbereitschaft sein und grössere Präsenz in Zügen, an Grenzen und Flughäfen zeigen. Dafür seien Beamte aus den Ferien zurückgeholt worden.
«Wir wissen nicht, wo ein möglicher Angriff passieren könnte», berichtete die Polizei. Die skandinavische Airline SAS kündigte nach Bekanntwerden der Drohung an, besondere Sicherheitsmassnahmen einzurichten. Alle Häfen seien aufgefordert, der Polizei Ankunftslisten zu schicken. Das Osloer Rathaus wurde für Touristen geschlossen.
Die Entscheidung, die Bevölkerung einzuweihen, sei gefallen, um die Terroristen abzuschrecken, berichtete das Innenministerium. Ministerpräsidentin Erna Solberg brach wegen der Terrorwarnung wenige Tage nach dem dritten Jahrestag der Breivik-Attentate in Oslo und auf der Insel Utøya ihre Ferien ab.
Nach der Terrortat des Massenmörders Anders Behring Breivik waren die Sicherheitsbehörden stark kritisiert worden. Zuletzt hatte die norwegische Polizei 1973 vor einem Terrorakt gewarnt – damals von einer palästinensischen Gruppe.