Das Skiflug-Wochenende in Vikersund (No) bietet eine Flugshow für die Rekordbücher: Der Norweger Anders Fannemel hievt den Weltrekord auf 251,5 m.
Die Rekorde lagen förmlich in der Luft. Die Bedingungen mit leichtem Aufwind im Hang waren meist ideal. Die besten Flieger konnten auf dem Luftpolster sanft dem Hang entlang segeln. Der Landedruck wurde auch in der kritischen Zone nicht zu hoch, weil die Athleten getragen wurden. Einzig der Russe Dmitri Wassiljew musste nach 254 m unsanft zu Boden. Er klappte in der Qualifikation vom Sonntag rücklings auf die Skis. Dies hinderte den Russen nicht daran, eine Stunde später wieder Anlauf zu nehmen.
Der Slowene Peter Prevc und der Norweger Fannemel waren die prägenden Figuren dieses denkwürdigen Wochenendes. Selbst Severin Freund (De), der am Sonntag den Wettkampf dank des nationalen Rekordflugs auf 245 m gewann, stand im Schatten des Duos. Prevc und Fannemel hatten bereits am Freitag im Training mit 245,5 beziehungsweise 246 m angedeutet, dass sie die Rekordjagd auf Johan Remen Evensen (246,5 m 2011 in Vikersund) unter sich ausmachen würden.
Der Norweger Fannemel (23) hatte am Sonntag wiederum Windglück. Er stand seinen Flug auf 251,5 m ohne grosse Schwierigkeiten. Danach musste die Jury den Anlauf verkürzen.
In der Qualifikation vom Sonntag nutzte auch Gregor Deschwanden die Gunst der Stunde. Der Aufwind trug den Luzerner auf 221,5 m. Er verbesserte somit seinen am Freitag aufgestellten Hausrekord. Neben Fannemel, Prevc oder Freund schlug von den Top-Springern auch Noriaki Kasai zu. Der 42-jährige Japaner setzte in seinem letzten Flug erst nach 240,5 m auf. 2011, als die Verhältnisse ebenfalls ideal gewesen waren, hatte Simon Ammann den Schweizer Rekord auf 238,5 m gestellt.