Martin Johnsrud Sundby und Therese Johaug gewinnen erstmals die Tour de Ski. Sie sorgen damit für die ersehnte Premiere der Langlauf-Nation Norwegen.
Siebenmal musste Norwegen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen mitansehen, wie Athleten anderer Nationen das prestigeträchtige Etappenrennen für sich entscheiden konnten. Nun belegte Norwegen gleich fünf der insgesamt sechs Podestplätze.
Mit Martin Johnsrud Sundby setzte sich am Ende jener Läufer durch, der schon vor Beginn der Tour die stärksten Allrounder-Qualitäten gezeigt hatte. Anfang Dezember hatte er die Minitour in Kuusamo (Fi) für sich entschieden. Während der Tour de Ski zeigte Sundby sowohl starke Leistungen in den Sprints (zweimal Dritter) als auch über die Langdistanz. Am Freitag gewann er die Königsetappe über 35 km von Cortina nach Toblach mit einer Minute Vorsprung solo. Hinter Sundby klassierte sich Chris Jespersen im 2. Rang und machte damit im Finale noch eine Position im Gesamtklassement gut.
Petter Northug musste sich auf dem Weg hinauf zur Alpe Cermis einmal mehr geschlagen geben. Der eigenwillige Nordländer, der am Samstag die 6. Etappe über 10 km klassisch für sich entschieden hatte, nahm den Schlussaufstieg mit 58 Sekunden Rückstand auf Sundby zusammen mit Jespersen in Angriff, musste kurz danach jedoch abreissen lassen. 500 Meter vor dem Ziel war es dann um den norwegischen Dreifachtriumph geschehen, denn der zweifache Olympiasieger und neunfache Weltmeister war auch gegen Johannes Dürr chancenlos. Der Österreicher wurde dank seinen Kletter-Qualitäten Dritter.
Erstmals in der Geschichte der Tour de Ski klassierte sich kein Schweizer unter den ersten 30. Toni Livers musste sich mit Platz 32 begnügen, Jonas Baumann klassierte sich im 41. Schlussrang.
Bei den Frauen wurde Therese Johaug ihrer Favoritenrolle gerecht und war auf der abschliessenden Bergetappe erneut eine Klasse für sich. Die 25-jährige Norwegerin nahm die letzte Etappe im Val di Fiemme (It) mit dem Schlussaufstieg zur Alpe Cermis mit lediglich 24 Sekunden Rückstand auf ihre Teamkollegin Astrid Uhrenholdt Jacobsen in Angriff, weshalb die letztjährige Gesamtzweite als klare Favoritin ins Finale gegangen war. Etwas weniger als zwei Kilometer vor Schluss ging Johaug an Jacobsen vorbei und distanzierte ihre Konkurrentin um 20 Sekunden. Jacobsen schlug sich am Berg damit äusserst achtbar, hatte sie doch vor Jahresfrist noch mehr als anderthalb Minuten auf Johaug verloren.
Die blonde Kletter-Spezialistin tritt damit die Nachfolge der Polin Justyna Kowalczyk an, die die Tour de Ski zuletzt viermal de suite gewonnen hat, heuer nach einer Programmänderung in Oberhof (De) kurzfristig auf eine Teilnahme verzichtete.
Norwegen durfte erstmals einen Gesamtsieg an der Tour de Ski bejubeln. Im Val di Fiemme belegte die Langlauf-Nation Nummer 1 gleich die ersten drei Ränge. Fast drei Minuten nach Johaugs Zieleinlauf erkämpfte sich Heidi Weng im Duell mit der Finnin Krista Lähteenmäki den 3. Platz.
Tour de Ski 2013/14. Val di Fiemme (It). Männer. Schlussklassement: 1. Martin Johnsrud Sundby (No) 3:05:52,2. 2. Chris Jespersen (No) 36,0 Sekunden zurück. 3. Johannes Dürr (Ö) 1:05,9. 4. Petter Northug (No) 1:49,5. 5. Sjur Röthe (No) 1:55,7. 6. Alexander Legkow (Russ) 2:33,6. Ferner: 32. Toni Livers (Sz) 6:44,3. 41. Jonas Baumann (Sz) 10:42,1.
Frauen. Schlussklassement: 1. Therese Johaug (No) 2:04:16,4. 2. Astrid Uhrenholdt Jacobsen (No) 20,4 Sekunden zurück. 3. Heidi Weng (No) 2:50,4. 4. Krista Lähteenmäki (Fi) 2:56,1. 5. Kerttu Niskanen (Fi) 3:18,1. 6. Anne Kyllönen (Fi) 3:50,2.