Norwegische und isländische Walfänger haben ihre umstrittene Sommer-Jagd auf Zwergwale eröffnet. Wie die Zeitung „Lofotposten“ am Dienstag berichtete, wurden die ersten drei Meeressäuger am Wochenende von Norwegern vor der polaren Bäreninsel in der Barentssee erlegt.
Nach Angaben der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS meldeten zeitgleich auch isländische Fischer die ersten Fänge.
Norwegens Regierung hat wie im Vorjahr 1286 Zwergwale (auch Minkwal genannt) zum Abschuss freigegeben. Das auf Island beim Walfang dominierende Unternehmen Hvalur hf verfügt nach WDCS-Angaben über eine Quote von 216 Zwerg- sowie 150-170 Finnwalen.
Tier- und Umweltschützer kritisieren den Walfang seit Jahren und verweisen neben dem seit 1986 weltweit geltenden Walfang-Moratorium auch auf die schwache Nachfrage nach Walfleisch.
Im letzten Jahr nutzten die norwegischen Walfänger ihre Quote nur zur Hälfte. Auch in Island sowie in Japan, von wo aus ebenfalls trotz heftiger internationaler Proteste Jagd auf Wale gemacht wird, haben die Fischer zuletzt nur einen Teil ihrer Fangquoten genutzt.
Die Regierungen von Island und Norwegen begründen den kommerziellen Fang von Zwergwalen damit, dass diese relativ kleine Walart einen kräftigen und völlig ungefährdeten Bestand habe. Japan begründet den eigenen Walfang mit „wissenschaftlichen Zwecken“.
Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS fordert von „Entscheidungsträgern in Europa und den USA“ harte diplomatische Massnahmen gegen die Walfangaktivitäten.