Knapp ein Jahr nach der Brandkatastrophe in der chilenischen Küstenstadt Valparaíso bedroht erneut ein Waldbrand die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Hafenstadt. Mindestens ein Mensch kam in der Region ums Leben, wie die Behörden am Freitag mitteilten.
Mindestens 15 Menschen wurden bislang verletzt, darunter zehn Feuerwehrmänner. Mehr als 4500 Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht, wie die Feuerwehr von Valparaíso am Freitagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Der Katastrophenschutz Onemi rief den Notstand für beide Städte aus. Bis zu 16’000 Menschen sollen insgesamt ihre Wohnungen verlassen. «Was nun zählt, ist Menschenleben zu schützen», sagte der stellvertretende Innenminister Mahmud Aleuy. Eine 67-jährige Frau war nach Behördenangaben an einem Herzstillstand gestorben.
Feuer noch nicht unter Kontrolle
Das Feuer war am Freitag aus noch ungeklärten Gründen auf einer Müllhalde in La Pólvora nahe Valparaíso ausgebrochen. In den Hügeln um Valparaíso brannten rund 500 Hektaren Busch- und Waldlandschaft. Wohngebiete haben die Flammen noch nicht erreicht. Das Feuer konnte aber auch noch nicht unter Kontrolle gebracht werden.
Hunderte Feuerwehrmänner, Soldaten und Freiwillige versuchen, eine weitere Ausbreitung der Feuer zu verhindern. Zur Bekämpfung des Brandes waren unter anderem zehn Helikopter und sieben Flugzeuge im Einsatz.
15 Opfer vor einem Jahr
Valparaíso liegt 120 Kilometer westlich von Santiago de Chile am Pazifik. Die 270’000 Einwohner zählende Stadt ist bekannt für ihre Kopfsteinpflasterstrassen und bunten Häuser sowie für die Zahnradbahnen, die steile Hänge hinauffahren.
Die Stadt war durch einen Grossbrand im April vergangenen Jahres in Teilen zerstört worden. Durch die mehrere Tage hindurch lodernde Feuersbrunst wurden in der Stadt damals etwa 2500 Häuser zerstört, mindestens 15 Menschen starben in den Flammen. 11’000 Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden.