Der Pharmakonzern Novartis schliesst seinen Standort Nyon VD nicht. Auch kommt es dort zu keinen Entlassungen. Und auch in Basel wurde die geplante Zahl der Kündigungen von 760 auf gut 250 reduziert, wie Novartis-Schweiz-Chef Pascal Brenneisen am Dienstag vor den Medien sagte.
In Nyon investiere Novartis in den kommenden Jahren namhafte Beträge in die Modernisierung der Fabrik. So sollten alle 320 Arbeitsplätze an dem Produktionsstandort für rezeptfreie Medikamente erhalten bleiben.
Die Angestellten verzichteten dafür im Gegenzug auf einen Teil der für das laufende Jahr vereinbarten Lohnerhöhung. Zudem erhöhen rund 160 im Gesamtarbeitsvertrag Beschäftigte ihre Arbeitszeit von 37,5 auf 40 Wochenstunden, wie Brenneisen erklärte. Die übrigen Beschäftigten vor Ort arbeiten bereits 40 Stunden.
Waadt macht Zugeständnisse
Um die Profitabilität in Nyon nachhaltig sicherzustellen, bemüht sich Novartis um eine Zulassung des Werks durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Gemäss Brenneisen eröffnet das Exportmöglichkeiten in die USA sowie in andere Märkte.
Auch sollen bisher an Dritte ausgelagerte Produktionslinien zurückgeholt werden. Gemäss Brenneisen wird das keine negativen Auswirkungen auf andere Novartis-Standorte haben.
Von der Waadtländer Kantonsregierung erhielt der Pharmakonzern Zusicherungen für Steuererleichterungen. Zudem soll ein Grundstück des Konzerns in Prangins, der Nachbargemeinde Nyons, in die Wohnzone umgezont werden, was der Firma angesichts der Wohnungsnot in der Waadt neue Möglichkeiten eröffnet. Was mit dem Grundstück passiert, ist nach Angaben Brenneisens noch nicht klar.
Wie der Waadtländer Volkswirtschaftsdirektor Philippe Leuba erklärte, wird für die Steuererleichterungen keine „Lex Novartis“ geschaffen. Die Massnahmen würden im Rahmen der normalen Wirtschaftsförderung erfolgen und die neuen Produktionslinien von Novartis in Nyon betreffen. Ähnliche Unterstützung hätte schliesslich auch ein Unternehmen erhalten, das sich anstelle von Novartis neu in Nyon angesiedelt hätte.