Die gestaffelte Umsetzung von Thomas Minders Abzocker-Initiative durch Novartis zeigt Wirkung: Der Pharmakonzern will seinen Verwaltungsräten den Lohn kürzen. Dies geht aus Novartis‘ Einladung zur Generalversammlung hervor, die am Dienstag bei den Aktionären eingetroffen ist. «Finanz und Wirtschaft» hatte auf seiner Online-Seite am Dienstag darüber berichtet.
An der am 25. Februar stattfindenden Generalversammlung werden die Novartis-Aktionäre erstmals konsultativ zu den Vergütungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung befragt.
Novartis schlägt vor, dass jedes der zehn nominierten Verwaltungsratsmitglieder – der Präsident ausgenommen – für die Amtsperiode zwischen der Generalversammlung 2014 und 2015 406’000 Fr. erhält. Dies entspricht einer Reduktion um mehr als 20 Prozent gegenüber den durchschnittlich 516’000 Fr. in der Vorjahresperiode.
Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt soll insgesamt knapp 4 Mio. Fr. erhalten. Der frühere Novartis-Präsident Daniel Vasella hatte in seiner letzten vollen Amtszeit noch ein Gehalt von mehr als 13 Mio. Fr. bezogen. Zum vorgesehenen Gehalt von Reinhardt schreibt Novartis in der Einladung: «Wir glauben, dass die Vergütung des Präsidenten von Novartis den am Markt üblichen Grössenordnungen entspricht.»
Damit kommt die Vergütung für Novartis‘ Gesamtverwaltungsrat in dessen nächsten Amtsperiode auf rund 8 Mio. Fr. zu liegen. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 12 Mio. Fr. gewesen, zwei Jahre zuvor lag der Betrag noch bei mehr als 19 Mio. Franken.
Während bei den Verwaltungsräten über die Entschädigung für die kommende Amtsperiode abgestimmt wird, bezieht sich die konsultative Abstimmung zu den Löhnen der Geschäftsleitung auf das vergangene Jahr. Die Geschäftsleitungslöhne sind verglichen mit dem Vorjahr nicht zurückgegangen. Der gesamten aus elf Personen bestehenden Novartis-Geschäftsleitung wurden für das vergangene Jahr Entschädigungen in der Höhe von 67,7 Mio. Fr. ausbezahlt.