Der Pharmakonzern Novartis hat am Freitagabend von den Arbeitnehmenden und der Gewerkschaft Unia Vorschläge erhalten, wie Entlassungen in Basel und Nyon VD verhindert und der Standort in Nyon gerettet werden kann. Diese seien von der Novartis-Direktion positiv aufgenommen worden, hiess es seitens der Unia.
Während gut zweier Wochen „haben wir konstruktiv gearbeitet“, sagte Unia-Sekretär Defferard am Freitagabend an einer Medienkonferenz. Der daraus hervorgegangene, rund 100-seitige Bericht mit Vorschlägen ist den Novartis-Verantwortlichen vorgestellt worden.
Der Bericht beinhaltet detaillierte Vorschläge, wie der Standort im waadtländischen Nyon erhalten und auf Entlassungen verzichtet werden kann.
Neben Sparmassnahmen wie etwa beim Energieverbrauch, dem Kehrrichtmanagement und beim Transport setzten die Arbeitnehmer vor allem auf den Ausbau des Werkes in Nyon. Denn mit einer Produktionssteigerung könnten die Kosten gesenkt werden, gab sich Jakob Zijlstra von der Personalkommission überzeugt.
Finanziert werden soll dies durch den Verkauf eines nicht mehr genutzten Geländes. Er habe den Eindruck gehabt, die Direktion sei von den Ausführungen der Arbeitnehmervertreter gefesselt gewesen, sagte Defferard. Zu keinem Moment hätten sie gesagt, der Bericht sei unglaubwürdig.
Es sei falsch zu glauben, die Schweiz sei nicht wettbewerbsfähig, sagte Defferard weiter. Ihre Stabilität, die gute Ausbildung der Arbeitnehmenden sowie die guten sozialen Bedingungen würden das Land attraktiv machen.
Der Gewerkschaftssekretär forderte zudem die Regierungen der Kantone Waadt und Basel-Stadt sowie den Bund auf, sich für die ausgearbeiteten Vorschläge einzusetzen. Zumal der Verkauf des Geländes eine Umzonung nötig macht.
Novartis nimmt Bericht zur Kenntnis
Auch in Basel haben die Personalvertretungen von Novartis Vorschläge eingereicht, mit denen Entlassungen vermieden werden können.
„Novartis begrüsst diese Vorschläge und wird nun ihre Umsetzbarkeit sorgfältig analysieren und beurteilen“, heisst es weiter. „Irgendwann Anfang des nächsten Jahres“ wolle man zu einem Entscheid kommen.
Novartis hatte Ende Oktober angekündigt, weltweit 2000 Stellen zu streichen, davon 760 in Basel sowie alle 320 in Nyon. Als Grund führte der Pharmakonzern der steigende Preisdruck auf Medikamente an.