Das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinal zwischen Atletico Madrid und Real Madrid endet torlos. Für Juventus Turin resultiert ein 1:0-Heimsieg gegen AS Monaco.
Es passte zum Spiel mit bescheidenem Unterhaltungswert, dass das einzige Tor in Turin auf einen Penalty hin zustande kam. Auch anhand von Fernsehbildern aus verschiedenen Winkeln war nicht auszumachen, ob Monacos portugiesischer Innenverteidiger Carvalho den aufs Tor ziehenden Alvaro Morata wirklich zu Fall gebracht hatte. Überdies war nicht ganz klar, ob die Aktion im Strafraum oder kurz davor begonnen hatte. Der tschechische Schiedsrichter Pavel Kralovec erkannte jedenfalls auf Foul im Sechzehner, und Arturo Vidal verwertete den Foulpenalty souverän. Es war das erste Champions-League-Tor des chilenischen Starspielers in dieser Saison.
Stephan Lichtsteiner spielte auf Juves rechter Verteidigerposition lange Zeit eher unauffällig. Er liess sich keine Fehler zuschulden kommen, entwickelte aber andererseits in der Offensive nicht so viel Wirkung wie auch schon. Dennoch führte eine scharfe Flanke Lichtsteiners nach 79 Minuten beinahe zum 2:0, und kurz vor Schluss kam Lichtsteiner zu einem Schussversuch in guter, zentraler Position. Juves Regisseur Andrea Pirlo, der seit dem letzten Europacup-Auftritt in Dortmund verletzungshalber hatte pausieren müssen, konnte mittun und wurde nach 74 Minuten ausgewechselt. Seine Wirkung nach vorne war eingeschränkt, aber er war mitverantwortlich für die gute Ordnung, die letztlich den wichtigen Zu-null-Sieg ermöglichte.
Die erste Neuauflage des Finals von 2014 zwischen Atletico Madrid und Real Madrid brachte eine Nullnummer. Real hatte bereits nach drei Minuten durch Gareth Bale die erste hochkarätige Torchance, doch der Waliser scheiterte an Atletico-Goalie Oblak. Der 22-jährige Slowene, im letzten Sommer als Nachfolger von Thibaut Courtois aus Lissabon geholt, war in seinem erst dritten Champions-League-Einsatz die überragende Figur.
Real, das seit dem Champions-League-Sieg im letzten Mai keines von nunmehr sieben Duellen gegen den Stadtrivalen mehr gewonnen hat, kontrollierte das Geschehen weitgehend. Atleticos Kontertaktik ging darum viel zu selten auf, weil sich in brenzligen Situationen stets sieben oder acht gegnerische Akteure hinter den ballführenden Spieler in eine defensive Position brachten. In Erinnerung bleiben dürfte der ungeahndete Ellbogenschlag von Sergio Ramos gegen Mario Mandzukic mit Verletzungsfolge. Es machte allerdings den Anschein, als habe der spanische Internationale den kroatischen Heisssporn im Luftkampf nicht absichtlich traktiert.
Jedenfalls nahm mit dem kaum zu stillenden Cut von Mandzukic, der davor und danach ebenfalls ordentlich austeilte, wieder die Hektik Überhand – und Atletico kam besser ins Spiel. Offensiv wirklich zwingend wurde Reals Herausforderer aber erst in der Schlussphase. Einmal rettete Raphael Varane in extremis (89.), einmal Goalie Iker Casillas gegen Mario Suarez (90.).
Telegramme:
Atletico Madrid – Real Madrid 0:0. – 55’000 Zuschauer. – SR Mazic (Ser).
Atletico Madrid: Oblak; Juanfran, Miranda, Godin, Siqueira; Turan, Mario Suarez, Gabi, Koke (83. Torres); Griezmann (77. Raul Garcia), Mandzukic. – Real Madrid: Casillas; Carvajal (85. Arbeloa), Varane, Ramos, Marcelo; Modric, Kroos, James Rodriguez; Bale, Benzema (76. Isco), Ronaldo. – Verwarnungen: 55. Mandzukic (Foul). 80. Ramos und Raul Garcia (Unsportlichkeit). 85. Mario Suarez (Foul/im Rückspiel gesperrt). 89. Marcelo (Foul/im Rückspiel gesperrt).
Juventus Turin – Monaco 1:0 (0:0). – SR Kralovec (Tsch). – Tor: 57. Vidal (Foulpenalty) 1:0.
Juventus Turin: Buffon; Lichtsteiner, Bonucci, Chiellini, Evra; Vidal, Pirlo (74. Barzagli), Marchisio; Pereyra (87. Sturaro); Tevez, Morata (83. Matri). – Monaco: Subasic; Raggi (71. Berbatov), Carvalho, Abdennour, Kurzawa; Joao Moutinho, Fabinho, Kondogbia; Dirar (51. Bernardo Silva), Ferreira-Carrasco; Martial (87. Matheus Carvalho). – Verwarnungen: 55. Carvalho (Foul, in der zum Penalty führenden Aktion).