Gold wollte er gewinnen, Bronze ist es geworden: Die Schweizer Nachwuchshoffnung Stefan Küng klassiert sich an der Strassen-WM in Ponferrada (Sp) im Einzelzeitfahren der U23-Junioren im 3. Rang.
Der bald 21-jährige Thurgauer zeigte sich «leicht enttäuscht». Vier EM-Goldmedaillen – zwei auf der Strasse an den Heim-Titelkämpfen in Nyon und zwei auf der Bahn – hatte Küng in diesem Sommer bei den U23-Junioren gewonnen. Deshalb war für das derzeit grösste Schweizer Rad-Talent klar, dass auch an der WM mindestens ein Titel her soll. Die erste von zwei Chancen hat Küng nicht nutzen können.
Dem Ostschweizer fehlten für die Goldmedaille im Einzelzeitfahren 9,22 Sekunden, die er auf den 36,15 km auf den australischen Sieger Campbell Flakemore verlor. Die Enttäuschung war für den als Favoriten gestarteten Neoprofi umso grösser, weil das «nicht viel für diese Distanz» ist. Mit dem Iren Ryan Mullen, der an der U23-EM in Nyon nicht am Start war, überquerte auch noch ein zweiter Fahrer die Ziellinie früher als der Schweizer.
Schon bald nach der Zieldurchfahrt hellte sich die Miene des Talents aus Wilen bei Wil wieder auf. Denn Küng sicherte der Schweizer Delegation im Norden Spaniens nicht nur bereits die dritte Medaille, nachdem am Sonntag Silvan Dillier (Gold) und Doris Schweizer (Bronze) mit ihren Arbeitgebern im Mannschaftszeitfahren brilliert hatten, sondern auch die erst zweite Zeitfahren-Medaille auf Stufe U23. Der einzige Schweizer, der in dieser Disziplin bisher Edelmetall gewann (Silber im Jahr 2000), war Fabian Cancellara. Küng wird immer wieder als Nachfolger des Berner Ausnahmekönners betitelt.