Der Feuerbrand hat im vergangenen Jahr nur wenig Schaden angerichtet. Grund dafür waren ungünstige Witterungsbedingungen für die Verbreitung von Feuerbrand. Insgesamt mussten zwei Hektaren gerodet werden.
Dies zeigt die Bilanz über das Feuerbrandjahr 2011 von drei Wissenschaftlern der Forschungsanstalt Acroscope Changins-Wädenswil (ACW), die am Freitag in der „Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau“ publiziert wurde.
In 357 Gemeinden seien im letzten Jahr Feuerbrandfälle registriert worden – 31 Gemeinden mehr als im Vorjahr. „Dennoch fielen die Schäden im Obstbau gering aus“, schreiben die Forscher. Während der Hauptblüte Mitte April seien aufgrund des Wetters nur wenige Tage mit hoher Infektionsgefahr verzeichnet worden.
Laut den Forschern trat nur in einzelnen regionalen Apfelanlagen stärkerer Befall auf – meistens wurde aber ein ältere Infektion festgestellt.
Am 10. Mai wurde im Kanton Luzern der erste Blütenbefall auf einem Apfelbaum der Sorte „Golden Delicious“ registriert. In der Folge wurden weitere Fälle in anderen Kantonen entdeckt – „doch Rodungen erfolgten nur sehr vereinzelt“, schreiben die Forscher.
Nur begrenzter Einsatz von Antibiotika
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) liess den Einsatz des Antibiotikums Streptomycin zur Bekämpfung des Feuerbrands örtlich begrenzt und befristet bis 1. Juli zu.
Feuerbrand wurde in der Schweiz zum ersten Mal im Jahr 1989 entdeckt. Seit 1994 kommt es zu einer verstärkten Ausbreitung des Feuerbrandes. Besonders verheerend war das Jahr 2007: Mehr als hundert Hektaren mussten gerodet werden. Zehntausende Hochstammbäume waren befallen.