Die Beliebtheit von Frankreichs Präsident François Hollande hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Nur noch 13 Prozent der Franzosen schenken dem Sozialisten ihr Vertrauen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte TNS-Sofres-Umfrage für das «Figaro»-Magazin ergab.
Dies sind fünf Punkte weniger als noch vor zwei Monaten. Hollandes Zustimmungswerte waren bereits in den vergangenen Monaten auf historische Tiefstände abgerutscht, sie lagen zuletzt bei anderen Umfragen aber noch um die 19 Prozent.
Auch Premierminister Manuel Valls verlor laut der nach der Regierungsumbildung geführten Umfrage mächtig an Vertrauen: Sein Wert rutschte um 14 Punkte auf 30 Prozent ab.
Die Umfrage wurde vor der Veröffentlichung des Buches von Hollandes früheren Lebenspartnerin Valérie Trierweiler geführt, das am Donnerstag in den Handel kam und in dem der französische Präsident teils nicht gut wegkommt. So bezichtigte Trierweiler den Präsidenten spöttischer Bemerkungen über sozial schwache Menschen.
Hollande und Valls kämpfen seit Monaten gegen ein stagnierendes Wirtschaftswachstum, eine stetig steigende Arbeitslosigkeit und ein hohes Staatsdefizit. Bisher stellten sich aber noch keine Erfolge ein. Inzwischen wird der Spar- und Reformkurs der Regierung auch im eigenen sozialistischen Lager offen kritisiert und als zu unternehmerfreundlich angeprangert.