Aus dem für die Tabelle bedeutungslosen Schlagerspiel in Bern gehen beide Teams als Sieger hervor. YB gewinnt 2:1, und Basel kann am Donnerstag mit allen Kräften in den Cupfinal steigen.
Für die Statistik der Super-League-Saison steht schon fest, dass nur die Young Boys den FCB zweimal besiegt haben werden. Sie gewannen beide Heimspiele und holten mit einem 1:1 in Basel noch einen weiteren Punkt.
Ein weiterer statistischer Fakt sind die frühen Tore. Am Sonntag stand es durch Tore der Ivorer Seydou Doumbia und Roger Assalé nach neun Minuten schon 1:1. Beide Mannschaften haben sich in dieser Saison durch frühe Tore ausgezeichnet. In den ersten zehn Spielminuten trafen die Young Boys nunmehr neunmal, die Basler achtmal. Jetzt sind sie erstmals in einem Spiel gegeneinander so früh erwacht.
Die Young Boys erfüllten mit Bravour und einer gefälligen Leistung für sich und ihr Publikum den Auftrag, die desaströse Leistung vom letzten Mittwoch bei der 0:1-Niederlage in Vaduz vergessen zu machen. Sie wirkten wieder wie bei den drei vorangegangenen Siegen befreit. Sie waren einsatz- und spielfreudig, was ihre Fans am meisten schätzen.
Im letzten Spitzenkampf der Saison, der zugleich ein Kehrausspiel war, enttäuschte auch die zweite Garde der Basler nicht. Von den Spielern aus der Startformation in Bern dürften nur Marek Suchy, Taulant Xhaka, Mathias Delgado sowie eventuell Adama Traoré und Mohamed Elyounoussi im Cupfinal gegen Sion beginnen.
In der ersten Halbzeit war das Geschehen ausgeglichen. Danach konnten die Berner deutlich aufzeigen, dass YB I auch ohne die Teamstützen Guillaume Hoarau und Sekou Sanogo stärker ist als Basel II. Das 2:1 nach 52 Minuten – es kam auf einen Abstauber des eingewechselten Thorsten Schick zustande – war der verdiente Lohn für die Berner in einer Druckphase mit zahlreichen Chancen. Schick war für Miralem Sulejmani gekommen, den besten YB-Spieler seit Hoaraus Ausfall. Sulejmani musste den Platz kurz vor der Pause mit einer Verletzung verlassen.
Zum Ende seiner Anstellung in Basel wendet Trainer Urs Fischer seine ganze Aufmerksamkeit dem Cupfinal gegen Sion vom Auffahrtstag in Genf zu. Wie wenig ihm das Schaulaufen in Bern gegen die Young Boys bedeutete, hätte der Zürcher nicht klarer herausstreichen können. Fünf Spielern inklusive Torhüter Tomas Vaclik gab Fischer frei. Überdies behielt er Michael Lang und Alexander Fransson anfänglich auf der Ersatzbank. Dass Seydou Doumbia für einmal von Anfang an spielte und Marc Janko nicht im Aufgebot war, bedeutet mit grösster Wahrscheinlichkeit, dass der Österreicher und nicht der Ivorer als einzige Spitze im Cupfinal auflaufen wird. Über die ganze Saison gesehen, hatte der frühere Berner Volksheld und potentielle Goalgetter Doumbia («Doumbia My Lord») bei Fischer erstaunlich schlechte Karten; ähnlich wie davor Shkelzen Gashi – obwohl Doumbia und Gashi nur aufgrund ihrer Position auf dem Platz, nicht aber als Typen zu vergleichen sind.
Young Boys – Basel 2:1 (1:1)
18’373 Zuschauer. – SR Amhof. – Tore: 3. Doumbia (Delgado) 0:1. 9. Assalé (Sulejmani) 1:1. 52. Schick (Zakaria) 2:1.
Young Boys: Mvogo; Mbabu, Von Bergen, Rochat, Benito; Ravet (80. Lecjaks), Zakaria, Aebischer, Sulejmani (42. Schick); Frey (76. Gerndt), Assalé.
Basel: Vailati; Gaber, Hoegh, Suchy, Traoré; Serey Die, Xhaka; Callà (76. Kutesa), Delgado (61. Fransson), Elyounoussi; Doumbia (61. Sporar).
Bemerkungen: Young Boys ohne Hoarau, Sanogo, Seferi; Wüthrich und Obexer (alle verletzt). Sulejmani verletzt ausgeschieden. Basel ohne Bua, Petretta (beide verletzt), Vaclik, Zuffi, Steffen, Akanji und Janko (alle geschont). Verwarnungen: keine.