Die Abfahrt in Val Gardena endet ein weiteres Mal mit einer Überraschung. Der Amerikaner Steven Nyman siegt vor dem Slowenen Rok Perko. Die Schweizer «egalisieren» das bislang schlechteste Ergebnis.
Der mit der Nummer 39 gestartete Nyman gewinnt vor Perko, der mit der Nummer 35 ins Rennen gegangen war. Einmal mehr prägten Aussenseiter das Renngeschehen auf der Saslong. Nyman hatte bisher einen einzigen Sieg im Palmares stehen. Im Dezember 2006 gewann er die Abfahrt in – Val Gardena.
Nachdem der Super-G der Frauen in Val d‘Isère am Samstag aufgrund der Neuschneemengen abgesagt werden musste, ist am Sonntag in Courchevel ein Riesenslalom geplant (10.30 und 13.30 Uhr). Ebenfalls einen Riesenslalom werden die Männer in Südtirol auf der Klassikerstrecke von Alta Badia ausfahren (9.30/12.30 Uhr).
Die letzte Saison hatte der Fahrer aus dem Bundesstaat Utah verletzungshalber vollends verpasst. Mitte November hatte er sich bei einem Sturz im Training einen Achillessehnenriss am linken Fuss zugezogen. Entsprechend deutlich hatte er in den ersten Rennen dieses Winters zurückgelegen.
Perko lieferte sein mit Abstand bestes Ergebnis im Weltcup ab. Der Slowene, der wie viele seiner Teamkollegen mit Stöckli-Ski fährt, hatte bislang 12. Ränge als Bestresultate ausgewiesen.
Lange durfte sich Weltmeister Erik Guay als Sieger fühlen. Der schliesslich drittplatzierte Kanadier hatte das Klassement vor den Norwegern Kjetil Jansrud und Aksel Lund Svindal angeführt – bis sich die Verhältnisse auf der Saslong besserten und noch schnellere Fahrten zuliessen.
Erneut schwere Abfuhr für die Schweizer
Die Schweizer vermochten von den abermals speziellen Verhältnissen in Val Gardena nicht zu profitieren – im Gegenteil. Einmal mehr mussten die Speed-Fahrer von Swiss-Ski eine gehörige Abfuhr hinnehmen. Der noch Beste war Vitus Lüönd, einer aus der zweiten Garde, als Vierundzwanzigster.
Das war exakt jene Klassierung, die Silvan Zurbriggen als bester Schweizer in Lake Louise erreicht hatte und wo die grösste Schlappe in einer Weltcup-Abfahrt der Männer Tatsache geworden war. Lüönd war mit der Nummer 34 gestartet, unmittelbar vor Perko. Neben Lüönd gewannen lediglich noch Zurbriggen und Didier Défago ein paar wenige Weltcup-Punkte. Der Rest verpasste selbst dieses Minimalziel deutlich.
Das Rennen wurde auf einer verkürzten Strecke ausgetragen; der oberste Teil konnte wegen Neuschnees nicht innert nützlicher Frist präpariert werden. Der Start erfolgte kurz nach 14 Uhr, nachdem der Beginn zweimal verschoben worden war, und der Wettbewerb musste aufgrund der Witterugsbedingungen für längere Zeit unterbrochen werden – zum Vorteil der hohen Startnummern.
Val Gardena (It). Weltcup-Abfahrt der Männer. Stand nach 55 Fahrern: 1. Steven Nyman (USA) 1:28,82. 2. Rok Perko (Sln) 0,19 zurück. 3. Erik Guay (Ka) 0,24. 4. Kjetil Jansrud (No) 0,40. 5. Aksel Lund Svindal (No) 0,45. 6. Werner Heel (It) 0,50. 7. Manuel Osborne-Paradis (Ka) 0,54. 8. Marvin van Heek (Ho) 0,59. 9. Silvano Varettoni (It) 0,68. 10. Travis Ganong (USA) und Brice Roger (Fr) 0,73. Ferner: 24. Vitus Lüönd (Sz) 1,25. 25. Silvan Zurbriggen (Sz) 1,27. 28. Didier Défago (Sz) 1,33. 1,80. 40. Nils Mani (Sz) 1,93. 44. Christian Spescha (Sz) 2,07. 47. Carlo Janka (Sz) 2,28. 50. Patrick Küng (Sz) 2,47. 51. Marc Gisin (Sz) 2,49.