Die NZZ-Mediengruppe schreibt rote Zahlen. Wegen der beabsichtigten Schliessung der Druckerei in Schlieren ZH und den damit zusammenhängenden Abschreibungen auf Gebäude und Produktionsanlagen resultiert für 2014 ein Verlust.
Das Jahr 2014 endet für die NZZ-Mediengruppe mit einem Verlust. Dies sagte Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Zahlen nannte er nicht. Für 2013 hatte die NZZ-Gruppe noch einen Reingewinn von 24,9 Millionen Franken ausgewiesen.
Das operative Ergebnis 2014 liege im Rahmen der Erwartungen, führte Jornod aus. Der Rückgang der Lesermarkterlöse im Printgeschäft sei durch das Digitalgeschäft der NZZ mehr als kompensiert worden. «2014 haben wir erstmals seit langem wieder Abonnenten gewinnen können», sagte Jornod. Der Nettozuwachs sei zugegebenermassen noch klein, «doch er dürfte eine Trendumkehr markieren».
Druckerei nicht profitabel
Zur Druckerei in Schlieren hielt Jornod fest, es stimme nicht, dass diese profitabel sei. Die Kosten lägen bereits rund 40 Prozent über dem Marktniveau. Da die Kosten angesichts der Entwicklungen im Zeitungsdruckmarkt weiter steigen dürften, handle die NZZ-Gruppe, bevor sich die Probleme verschärften.
Jornod verteidigte in dem Interview auch den Entscheid, Markus Somm als Kandidaten für die Redaktionsleitung der NZZ geprüft zu haben. Verschiedene Persönlichkeiten, die der FDP angehörten und der NZZ sehr nahestünden, hätten ihm dies empfohlen. Wenn Somm als «nationalkonservativ» charakterisiert werde, teile er dies nur sehr bedingt.
Der Chefredaktor der «Basler Zeitung», an welcher SVP-Stratege Christoph Blocher beteiligt ist, habe dann aber mehrere Kriterien nicht erfüllt und die Nominierung sei nicht auf ihn gefallen, sagte Jornod ohne Details zu nennen. Er räumte sogleich ein, nicht mit derart heftigen Reaktionen gerechnet zu haben.