US-Präsident Barack Obama hat seinen langjährigen Vertrauten und Sicherheitsexperten Denis McDonough zu seinem Stabschef ernannt. McDonough sei „ein grossartiger Freund für mich und jeden, der im Weissen Haus arbeitet“, erklärte Obama am Freitag in Washington.
„Niemand arbeitet härter als McDonough“,sagte der US-Präsident. McDonough ist im Weissen Haus kein Neuling. Seit fast einem Jahrzehnt berät er Obama in der Aussenpolitik. Zuletzt war als stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater tätig.
Obama sagte, McDonough sei an allen jüngsten Schlüsselentscheiden von sicherheitspolitischer Bedeutung massgeblich beteiligt gewesen. Dazu zählte Obama das Kriegsende im Irak oder der allmähliche US-Truppenrückzug aus Afghanistan. Auch an der Aufbereitung des Anschlags auf die US-Botschaft in Libyen arbeitete McDonough mit.
Nummer vier
Der 43-Jährige tritt als Stabschef in die Fussstapfen von Jack Lew, der künftig das US-Finanzministerium leiten soll. Er ist bereits Obamas vierte Besetzung für den Posten seit Beginn seiner Präsidentschaft 2009. Der erste Stabschef, Rahm Emanuel, wurde Bürgermeister von Chicago. Mit seinem Nachfolger William Daley war Obama laut „Washington Post“ nie richtig warm geworden.
Die Aufgabenfelder des Stabschefs sind je nach Präsident unterschiedlich weit gesteckt. In der Regel besetzt der Stabschef eine Schlüsselposition im Weissen Haus.
Er koordiniert die Arbeit von Ministerien und entscheidet, wer Zugang zum Präsidenten bekommt. Die Hauptaufgabe des Stabschefs besteht darin, für einen reibungslosen Ablauf des Regierungsalltags zu sorgen. Zudem leitet er das Exekutivbüro des Präsidenten mit rund 2000 Mitarbeitern.
Anders als die Kabinettsmitglieder muss der Stabschef nicht vom Senat bestätigt werden. McDonough dürfte damit seinen neuen Posten bald antreten.
Berater-Karriere
Der aus dem Bundesstaat Minnesota stammende McDonough studierte an der Elite-Universität Georgetown in Washington und war lange als aussenpolitischer Berater des früheren demokratischen Senators Tom Daschle tätig. Als Obama 2004 in den Senat gewählt wurde, half ihm McDonough beim Aufbau seines Büros.
Anschliessend arbeitete er bei der den Demokraten nahestehenden Denkfabrik Center for American Progress, ehe ihn Obama vor der Präsidentschaftswahl 2008 als Experten für Aussen- und Sicherheitspolitik in sein Team holte.