US-Präsident Barack Obama hat binnen eines Monats so viele Straferleichterungen für Häftlinge gewährt wie keiner seiner Vorgänger. Am Dienstag reduzierte Obama nach Angaben des Weissen Hauses die Haftstrafen von 111 weiteren Strafgefangenen.
Damit stieg die Zahl der gewährten Erleichterungen seit Anfang August auf 325. Insgesamt hat Obama seit Amtsantritt 2009 die Strafen für 673 Häftlinge reduziert – mehr als seine zehn Vorgänger zusammen.
Viele der betroffenen Sträflinge waren wegen vergleichsweise geringer Drogendelikte zu harten Haftstrafen verurteilt worden. Ein Drittel der Häftlinge, denen Obama eine Erleichterung gewährte, verbüssten eine lebenslange Haft.
Obama begründete die Erleichterungen damit, dass die Betroffenen keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit darstellten. Er drängt auf eine Reform des Strafvollzugssystems in den USA, die weltweit eine der höchsten Inhaftierungsraten aufweisen. Besonders betroffen sind Minderheiten wie Afroamerikaner und Latinos.