Zum Auftakt ihres letzten TV-Duells hat sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney bei Amtsinhaber Barack Obama für die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden bedankt. Romney warf Obama aber auch aussenpolitische Versäumnisse vor.
Die Tötung bin Ladens sei im Kampf gegen den religiösen Extremismus nicht genug, schränkte Romney ein. So habe Obama während des Arabischen Frühlings eine Chance versäumt. Zudem habe der Amtsinhaber nicht genügend getan, um den Iran an der Entwicklung einer Atomwaffe zu hindern.
Obama warf Romney vor, er habe seine aussenpolitischen Ansichten immer wieder geändert. „Ich bin dankbar, dass Sie jetzt unsere Erfolge gegen Al-Kaida anerkennen“, betonte der US-Präsident. Aber noch vor einiger Zeit habe Romney Russland als einen der grössten Feinde bezeichnet.
Obama und Romney machten beide klar, dass sie eine weltweite Führungsrolle für die USA beanspruchen. „Amerika muss stark sein. Amerika muss führen“, sagte Romney. Ganz ähnlich Obama, der zugleich seine eigenen Erfolge unterstrich. „Die Welt braucht ein starkes Amerika.“ Die USA seien jetzt aber stärker als vor vier Jahren.
Zudem habe er nach der Bush-Ära die Beziehungen zu vielen Staaten und Verbündeten verbessert, sagte Obama. Dazu zähle auch Europa. Auch mit Israel gebe es etwa derzeit eine so enge Zusammenarbeit wie noch niemals zuvor.
Innenpolitische Themen
Nach gut einer halben Stunde glitt die Debatte erwartungsgemäss ins Innenpolitische ab. Romney zählte erneut seinen Fünf-Punkte-Plan auf, mit dem er die hohe Arbeitslosigkeit senken und die Wirtschaft entlasten wolle. Obama griff seinen Herausforderer dafür an, zu starke Einsparungen im Bildungssektor vornehmen zu wollen.
In Umfragen direkt nach dem Duell wurde Obama als überzeugender eingestuft. In den letzten Umfragen zwei Wochen vor der Wahl liegen Obama und Romney nahezu gleichauf.