Einen Monat nach dem Amoklauf in der Schule von Newtown hat US-Präsident Barack Obama gegen den Widerstand von Lobbyisten auf schärferen Waffengesetzen beharrt. Auch ein „sinnvoll gestaltetes“ Verbot von Sturmwaffen werde weiter diskutiert, sagte Obama in Washington.
Er halte zudem weiter fest an einer ausgiebigen Überprüfung von Waffenkäufern und einer Höchstgrenze der Patronenzahl für psychisch Kranke und vorbestrafte Waffenbesitzer.
Obama kündigte an, noch am Montag mit Vizepräsident Joe Biden weitere Schritte zur Waffenkontrolle zu besprechen und diese „im Laufe der Woche“ öffentlich vorzustellen.
Dabei werde es auch um Massnahmen gehen, die der Präsident ohne Zustimmung des Kongresses als sogenannte Exekutivorder auf den Weg bringen kann. „Wenn wir einen Schritt gehen können, um auch nur ein Kind vor dem zu bewahren, was in Newton passiert ist, dann sollten wir diesen Schritt gehen.“ Bislang hatte Biden seine Vorschläge möglichst bis zum Dienstag vorlegen wollen.
Amerikaner zunehmend skeptisch gegenüber Waffen
Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage wächst die Zahl der US-Amerikaner, die den Präsidenten auf diesem Weg unterstützen. 38 Prozent der Befragten gaben in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Gallup an, mit den bisherigen Regeln unzufrieden zu sein und sich härtere Gesetze zu wünschen. Dieser Wert lag im Vorjahr nur bei 25 Prozent.
Besonders Frauen, Senioren, Farbige und Anhänger der Demokraten wünschen sich stärkere Gesetze. Trotzdem sieht ein noch grösserer Anteil von 43 Prozent der Befragten keinen Bedarf für härtere Regelungen. Im Vorjahr waren dies noch 50 Prozent.
Gedenken an Opfer in Newton
Am Ort der Bluttat haben einen Monat nach dem Attentats die Angehörigen in einer bewegenden Pressekonferenz den Opfern gedacht. Der Attentäter hatte in der Grundschule der Kleinstadt 20 Kinder erschossen.
Der US-Präsident räumte ein, dass es schwierig sei, striktere Gesetze auf den Weg zu bringen. Selbst bei „zögerlichen und vernünftigen Vorschlägen“ gebe es Gruppen, die Ängste schürten, dass die Regierung allen Besitzern ihre Waffen wegnehmen wolle. „Verantwortungsvolle Waffenbesitzer“ müssten sich jedoch keine Sorgen um ihr verfassungsgemässes Recht auf Waffenbesitz machen.