Obama hofft nach Chávez-Tod auf „konstruktive Beziehungen“

Nach dem Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez hat US-Präsident Barack Obama sein Interesse an besseren Beziehungen zu dem ölreichen Land bekundet. Venezuela schlage nun ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf, erklärte Obama am Dienstag in Washington.

US-Präsident Obama und Hugo Chávez am Amerika-Gipfel in Trinidad und Tobago im April 2009 (Bild: sda)

Nach dem Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez hat US-Präsident Barack Obama sein Interesse an besseren Beziehungen zu dem ölreichen Land bekundet. Venezuela schlage nun ein neues Kapitel in seiner Geschichte auf, erklärte Obama am Dienstag in Washington.

Die USA seien daran interessiert, mit der Regierung in Caracas in einen konstruktiven Dialog zu treten. Sein Land sei weiterhin bereit, der venezolanischen Bevölkerung zu helfen. Dabei würden die USA ihrem Grundsatz treu bleiben, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte zu fördern.

Chávez hatte wenige Stunden zuvor den Kampf gegen sein Krebsleiden verloren: Der Linkspolitiker starb nach Angaben der Regierung am Dienstagnachmittag um 16.25 Uhr (Ortszeit) im Alter von 58 Jahren in der Hauptstadt Caracas. Er litt seit knapp zwei Jahren an einer Krebserkrankung, die erstmals im Beckenbereich diagnostiziert worden war.

Das Verhältnis zwischen Washington und Caracas war unter Chávez sehr angespannt. Der linkspopulistische Staatschef hatte den USA „Imperialismus“ vorgeworfen und sich als lateinamerikanischer Gegenspieler Washingtons präsentiert. Dabei unterhielt er enge Beziehungen zu US-Gegnern wie dem Iran und Kuba.

Zahlreiche Würdigungen

Kremlchef Wladimir Putin würdigte Chávez in einem Kondolenzschreiben als „herausragenden Anführer“. „Er war ein ausserordentlicher und starker Mensch, der in die Zukunft blickte und sich selbst stets die höchsten Massstäbe auferlegte.“

Dies schrieb Putin nach Kremlangaben vom Mittwoch an Vizepräsident Nicolás Maduro. Der russische Staatschef lobte zudem Chávez‘ persönlichen Einsatz für die bilateralen Beziehungen. Moskau und Caracas sind enge Partner. Venezuela ist einer der wichtigsten Käufer russischer Waffen.

Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle bezeichnete Chávez‘ Tod als „tiefen Einschnitt“ für das südamerikanische Land. „Wir empfinden Anteilnahme mit dem Schmerz der Familie des Verstorbenen und der Trauer des venezolanischen Volkes“, erklärte Westerwelle am Mittwoch.

Er „setze darauf, dass Venezuela nach Tagen der Trauer den Aufbruch in eine neue Zeit schafft“. Das Land habe „ein grosses Potenzial, und Demokratie und Freiheit sind der richtige Weg, um dieses Potenzial zu verwirklichen“.

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