Obama kritisiert Russland beim Treffen mit Jazenjuk

US-Präsident Barack Obama hat den ukrainischen Übergangs-Regierungschef Arseni Jazenjuk zu Gesprächen über die Krim-Krise empfangen. Jazenjuk fuhr am Mittwoch am Weissen Haus in Washington vor. Obama kritisierte das geplante Referendum auf der Krim scharf.

US-Präsident Obama (r) und Übergangs-Regierungschef Jazenjuk (Bild: sda)

US-Präsident Barack Obama hat den ukrainischen Übergangs-Regierungschef Arseni Jazenjuk zu Gesprächen über die Krim-Krise empfangen. Jazenjuk fuhr am Mittwoch am Weissen Haus in Washington vor. Obama kritisierte das geplante Referendum auf der Krim scharf.

Mit dem Treffen, an dem auch US-Vizepräsident Joe Biden teilnahm, stärken die USA der Übergangsregierung in Kiew im Konflikt mit Russland den Rücken. Mit dem Empfang, bei dem Jazenjuk die gleiche protokollarische Behandlung wie andere ausländische Staats- und Regierungschefs erhält, verleiht Obama eine Art persönliches Gütesiegel.

Obama kritisierte das für Sonntag geplante Referendum auf der Krim erneut scharf. «Wir weisen ein Referendum vollständig zurück, das innerhalb von ein paar Wochen zusammengeflickt wurde, während russisches Militär quasi die Krim übernommen hat», sagte Obama. Der US-Präsident bekräftigte, dass Russland «Kosten auferlegt» würden, sollte es in der Ukraine weiterhin internationales Recht brechen.

Treffen mit IWF und Weltbank

Vor den Gesprächen im Weissen Haus war Jazenjuk bereits mit US-Aussenminister John Kerry zusammengekommen. Auf dem Programm des Politikers, der Ende Februar vom Parlament in Kiew mit der Führung der Übergangsregierung betraut worden war, von Moskau aber nicht anerkannt wird, standen auch Treffen mit Kongressmitgliedern sowie Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

Am Donnerstag reist Jazenjuk weiter nach New York, wo er vor dem UNO-Sicherheitsrat zur Lage in der Ukraine sprechen soll.

Die russische Regierung hatte nach der Entmachtung des Moskau-treuen Präsidenten Viktor Janukowitsch infolge blutiger Strassenschlachten in Kiew Ende Februar in den Konflikt im Nachbarland eingegriffen.

Die mehrheitlich russischsprachige Krim steht seit einem schleichenden Militäreinsatz faktisch unter der Kontrolle Moskaus. Die Bevölkerung der autonomen ukrainischen Teilrepublik soll in einem Referendum am Sonntag über die Angliederung an Russland entscheiden. Der Westen wirft der Regierung in Moskau vor, die Spaltung der Ukraine voranzutreiben.

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