Einen Tag bevor Millionen Truthähne zu Thanksgiving im Ofen landen, hat US-Präsident Barack Obama zwei Federtiere vor dem Hackebeil gerettet. Er begnadigte «Caramel» und «Popcorn».
Dabei wurde «Popcorn» offiziell zum Nationalen Thanksgiving-Truthahn des Jahres gekürt, nachdem die US-Bürger im Internet für ihn gestimmt hatten.
«Du wirst vor Preiselbeersauce und Füllung bewahrt», sagte der Präsident am Nordeingang des Weissen Hauses zu den beiden je über 17 Kilogramm schweren Prachtvögeln.
Der Sieg von «Popcorn» habe gezeigt, dass auch ein Truthahn mit einem komischen Namen in der Politik erfolgreich sein könne, scherzte Obama, der von seinen Töchtern Malia und Sasha flankiert wurde. «Caramel» bleibe aber ebenfalls auf der Bildfläche und werde Spenden für seinen nächsten Wahlkampf sammeln.
Die Tiere dürfen ihren Lebensabend auf dem einstigen Landsitz des ersten US-Präsidenten, George Washington, im US-Bundesstaat Virginia verbringen. «Allgemein gesprochen ist Thanksgiving kein guter Tag, um ein Truthahn zu sein», scherzte Obama.
John F. Kennedy war der erste Präsident, der 1963 einen Truthahn begnadigte. Ex-Präsident George H.W. Bush führte schliesslich die jährliche Zeremonie ein.
Tradition der europäischen Pilger
Die US-Variante des Erntedankfestes, das immer am vierten Donnerstag im November gefeiert wird, geht auf die Pilgerväter zurück, die im 17. Jahrhundert vor religiöser Verfolgung aus England nach Amerika flohen.
Der Erzählung nach sollen die Einwanderer im Herbst 1621 ein grosses Fest mit den Indianern gefeiert haben, die ihnen mit Nahrungsmitteln über den Winter geholfen hatten. Heute kommen im ganzen Land Familien an Thanksgiving zu einem grossen Festessen zusammen. Das öffentliche Leben steht an dem Feiertag still.