US-Präsident Barack Obama hat den einzigen Friedhof mit im Ersten Weltkrieg gefallenen US-Soldaten in Belgien besucht. Bei der Kranzniederlegung auf dem „Flanders Field Cemetery“ in Westflandern wurde Obama am Mittwoch von dem belgischen König Philippe und Belgiens Regierungschef Elio Di Rupo begleitet.
Zusammen gedachten sie der Toten und des Beginns des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren. Auf dem Friedhof nahe der Stadt Waregem liegen 368 US-Soldaten begraben.
„Wir stehen tief bewegt zwischen den Gräbern tapferer amerikanischer Soldaten, die ihr Leben für die Freiheit gegeben haben“, sagte König Philippe. „Wir werden ewig dankbar sein für ihr Opfer.“
In Westflandern fanden während des Ersten Weltkriegs mehrere schwere Schlachten mit Hunderttausenden Toten statt. Die USA kämpften auf der Seite der Alliierten gegen Deutschland und Österreich.
In Flandern setzten die Deutschen 1915 zum ersten Mal Giftgas ein. „Diese Waffen haben keinen Platz in einer zivilisierten Welt“, sagte Obama.
Der US-Präsident würdigte den Einsatz der Gefallenen für den Frieden. „Wir dürfen die gemachten Fortschritte niemals als selbstverständlich ansehen“, mahnte Obama, dessen Europareise von dem Konflikt mit Russland um die Ukraine und die Eingliederung der ukrainischen Halbinsel Krim in die Russische Föderation überschattet wird.
Auch Belgiens Regierungschef Di Rupo warnte vor Verstössen gegen internationales Recht und die Unversehrtheit bestehender Grenzen. „Wir müssen neue Konflikte verhindern“, sagte der Sozialist. „Diejenigen, die die Vergangenheit ignorieren, laufen Gefahr sie wiederzubeleben.“