US-Präsident Barack Obama bewertet die Unterstützung seines Landes für der lateinamerikanischen Diktaturen der 70er Jahre im Rückblick kritisch. In dieser Zeit sei den Menschenrechten derselbe Rang eingeräumt worden wie dem Kampf gegen den Kommunismus.
Das habe sich zum Besseren geändert, sagte Obama am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Buenos Aires mit seinem argentinischen Amtskollegen Mauricio Macri.
«Heute ist alles, was wir tun, darauf gerichtet, auf Transparenz und Menschenrechte zu achten» sagte Obama zum Auftakt seines zweitägigen Argentinien-Besuchs, der mit dem 40. Jahrestag der Machtübernahme der letzten argentinischen Diktatur (1976-83) zusammenfällt.
Obama will am Donnerstag eine Gedenkstätte für die Opfer des Militärregimes besuchen. «Wir wollen unsere Anerkennung denen bezeugen, die sich mit unglaublicher Heldenhaftigkeit und Mut gegen diese Verletzungen der Menschenrechte erhoben.»
Obama kündigte die Freigabe von US-Geheimdokumenten aus der Zeit der argentinischen Diktatur an. «Wir hoffen, mit dieser Geste das Vertrauen wieder aufbauen zu können, das zwischen den beiden Ländern verloren gegangen sein kann», sagte Obama.
Argentinische Menschenrechtsorganisationen hatten Abstand von dem Obama-Besuch genommen. Sie lehnten die Einladung ab, mit Obama zur Gedenkstätte zu gehen.